Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9881 - letzte Aktualisierung: Sonntag 07.04.2024

Flüchtlinge & Schützenwerte ?

Menschenrechte und Wertediskussion


Wie sich unsere Welt in den letzten drei Jahrzehnten verändert hat, ist vielen von uns noch bewusst. Der jüngeren Generation natürlich nicht. Ursache für diese gewaltigen Veränderungen war die Erfindung und Nutzung der Informationstechnologie.

Wissenschaftler sprechen von Kondratiefzyklen. Diese belegen den Zusammenhang zwischen Neuerungen / Erfindungen in der Wirtschaft und zeigen, die sich daraus ergebenden Veränderungen in unserer Gesellschaft.

PC und Co haben zu einem großen Wandel geführt: Menschen waren plötzlich in vielen Arbeitsprozessen ersetzbar, die neuen Maschinen sind sogar effizienter und billiger. Produkte konnten plötzlich hier bei uns entwickelt und auf Knopfdruck billigst in fernen Ländern produziert werden. Menschen aber auch Nationen rückten via Internet Weltweit zusammen, tauschten sich aus, lernten voneinander.
Die Informationsgesellschaft war entstanden. Neues Wissen führt naturgemäß zu einem Hinterfragen, gegebenenfalls auch zur Neuorientierung. Hier findet ein eigenständiger Wertewandel statt, indem sich selbst die katholische Kirche wiederfindet. Das ist nicht verwerflich sondern notwendig, schließlich geht es darum sinn-, und wertvolle Orientierungen der veränderten Situation anzupassen und den Menschen näher zu bringen.

Über unseren Leitsatz GLAUBE SITTE HEIMAT wird bekanntlich auch diskutiert.
Hierbei sollten die sich veränderten Lebensbedingungen der Menschen nicht außer Acht gelassen werden.

Wurde die Ehe als Sakrament einst zum Schutz der Frau und der Familie geschaffen, so ist heute vielleicht eine verstärkte Sichtweise auf einen nachhaltigen Umgang der Menschen untereinander sinnvoll. So wie der Präsident des europäischen Parlaments (Martin Schulz) es beim Europa Schützenfest 2015 in Peine sagte: „Wir leben in einer Zeit des gewaltigen Umbruchs in unserer Gesellschaft, wo für jeden Einzelnen Karriere, Wohlstand und das Ego höher angesiedelt sind, als das Allgemeinwohl. SO kann keine Gemeinschaft, kein Land und keine Nation funktionieren!“

Wenn wir wissen
   - das international agierende Konzerne steuersparend hunderte von Milliarden Euro am  Allgemeinwohl vorbeischleusen,
   - das wir mit unserer „Geiz ist geil Denke“ zwar günstig konsumieren aber Andere nicht teilhaben lassen,
   - das wir mit Unsummen korrupte und marode Bank- und Wirtschaftssysteme subventionieren und Menschen in aller Regel zu kurz kommen
dann müssten wir zumindest einige der notwendigen Korrekturen erkennen

Globale Banken- und Wirtschaftssysteme haben sich verselbstständigt, den Menschen hinter sich gelassen und Viele vereinnahmt.
Hier gilt nur noch eine Maxime: möglichst hoher Gewinn, auch auf Kosten der Menschen.

Hans Dietrich Genscher sagte in einem Interview: „Was wir in dieser globalen Welt neu lernen müssen ist eine neue Weltordnung.
Vieles aus den Generationen zuvor ist nicht mehr ohne weiteres anwendbar, vieles was früher unmöglich schien ist Realität.“
In seinem Buch „Meine Sicht der Dinge“ stellt er die These auf: wenn es einem Land in Europa schlecht geht, wird es den Anderen auch nicht mehr gut gehen!
Wir sind nicht mehr nur unter uns!

Das ist eine neue Sichtweise. Viele Menschen haben dieses noch nicht erkannt.
Wenn in China die Börse hustet, wackelt der DAX. Wenn wir hier tolle Produkte entwickeln, Diese in fernen Ländern billigst produzieren lassen, hat das Folgen.
Nicht nur bei uns wenn die Arbeitsplätze wegfallen, nein auch dort, wo wir Menschen zu Gunsten unseres Vorteils unwürdig entlohnen.
Die erfahren via Internet oder TV von unseren Lebensumständen.
Wir müssen uns bewusst werden, daß 80% der Weltbevölkerung in Armut lebt, ein Großteil davon in menschenunwürdigen Lebensumständen.
Natürlich machen sich viele davon auf dem Weg, um ihr Überleben zu sichern.

Wenn wir eine Wertediskussion führen, so gehören in einer globalen vernetzten Welt unabdingbar die Menschenrechte dazu. Trotz vielfacher anderer Meinung: dort sind auch die sozialen Komponenten und Lebensumstände enthalten.

-        Recht auf Arbeit und angemessene Entlohnung (Art. 6/7)

-        Recht auf einen angemessenen Lebensstandard, einschließlich angemessener Nahrung (Art. 11)

-        Recht auf den besten erreichbaren Gesundheitszustand (Art. 12)

Die Schützen haben seit Urzeiten ihre Heimat geschützt. Heute sind es nicht mehr kriegerische Heere und Raubritter die uns bedrohen. Die Bedrohung kommt heute eher aus den Chefetagen der globalen Konzernen und Banken. Die Bedrohung kommt aus Kreisen denen das ICH wichtiger ist als das WIR, das gilt für gewisse Parteien, Splittergruppen, aber auch Egoisten in unserer Gesellschaft.

Wenn wir über den Begriff SITTE reden, gehört auch das sittenwidrige Verhalten dazu.
Vieles, was in der heutigen Welt (rechtlich legal ) passiert, könnte man unter diesem Begriff einordnen.
GLAUBE SITTE HEIMAT bekommt dadurch zusätzliche Bedeutung

Natürlich stehen wir zu unserem christlichen Glauben, den es aber zu bestätigen gilt.
Sitte: es geht auch darum, sittenwidriges und für die Gemeinschaft schädliches Verhalten anzuprangern, zu unterbinden.

Wir müssen erkennen, dass diese beginnende Völkerwanderung neben den Unruheherden auch eine weitere Ursache hat: wir haben ausgebeutet statt teilhaben zu lassen! Teile der Politik und globale Wirtschafts-, und Bankensysteme haben sich zum eigenen Nutzen verselbstständigt, Menschen, Menschlichkeit und Nachhaltigkeit hinter sich gelassen. Sittenwidrig!
Mit den Milliarden, die Banken und Großkonzerne hier bei uns steuersparend, am Allgemeinwohl vorbeigeschleust haben, hätte man weltweit vielen Menschen die Lebensumstände sicherer gestalten und ihnen HEIMAT geben können. Und ich wage eines zu behaupten: solange wir Nachhaltig nicht gelernt haben, bedeutet für vernünftige Lebensumstände dieser Menschen in ihrer Heimat zu sorgen, werden immer mehr Menschen in unseren Bahnhöfen eintreffen!

Wenn wir füreinander Sorge tragen, erkennen das wir mit den Menschen am anderen Ende der Welt in wirkungsvoller Verbindung stehen und mitverantwortlich sind, dann ist auch der Schutz der Heimat wieder gewährleistet. Mit Respekt, Toleranz und Wir-Gefühl, so wie wir es kennen, ist GLAUBE - SITTE - HEIMAT kein Relikt aus verstaubter Vorzeit sondern eine gute Orientierung für eine bessere Zukunft.

Die jetzt anstehenden Aufgaben können nur noch gemeinsam, global, internantional gelöst werden. Das ist bisher an den Interessen einzelner Staaten und Interessensgruppen gescheitert. Die jetzt eskalierende Problematik ist nicht neu, sondern besteht seit Jahren. Jetzt allerdings auch bei uns. Das ist Neu.

Die Aufgaben sind vielfältig:
am wichtigsten ist es Sorge dafür zu tragen, das HEIMAT auch anderswo wieder sicher und lebbar wird. Das ist ein langfristiger Prozess.
Ebenso wichtig ist es, Menschen hier zu integrieren damit sie nicht aus Überlebensgründen straffällig werden müssen.
Allerdings gilt es auch Schaden abzuwenden  wenn unsere Gesetze missachtet werden oder das Allgemeinwohl ausgenutzt wird.

Die Entschuldigung "wir haben kein Geld" indes vermag ich nicht zu akzeptieren.
Wir werfen 50% unserer Lebensmittel auf den Müll, konsumieren pro Jahr für 200 Milliarden € Computerspiele, sind Reiseweltmeister....
Ach ja - die Armen hier bei uns? Ja, auch die haben wir geschaffen, mit Dumpinglöhnen und Minijobs zu Gunsten unserer Discountkultur.
Natürlich müssen wir auch hier helfen - aber wie heißt es so schön:
Unsere Welt hat genügend für die Bedürfnisse aller Menschen - aber nicht für ihre Gier!




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