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Carl Fürst zu Wied

Auch das Fürstenhaus zu Wied, eines der ältesten Fürstenhäuser Deutschlands


mit einer über 900-jährigen Familiengeschichte, ist dem Schützenwesen zugetan.
Seit März 2009 ist das heutige Oberhaupt des Fürstenhauses Seine Durchlaucht Carl Fürst zu Wied Protektor des Rheinischen Schützenbundes.


Der Urgroßvater, Seine Durchlaucht Fürst Wilhelm zu Wied, übernahm im Jahre 1900 das Protektorat des damals noch jungen Rheinischen Schützenbundes.
Er weihte in einer Feierstunde, im Rahmen des 19. Rheinischen Bundesschießens 1901 in Neuwied, das neue, durch freiwillige Spenden angeschaffte, Bundesbanner.

Nach seinem Tod wurde sein Sohn, Fürst Friedrich zu Wied, neuer Protektor des Rheinischen Schützenbundes. Fürst Friedrich zu Wied war bis zur Auflösung des Rheinischen Schützenbundes im Jahre 1936 mehr als 25 Jahre Protektor des RSB.

Das Fürstliche Haus Wied
Die Familie zu Wied ist eine der ältesten Adelsfamilien Deutschlands. Erste urkundliche Erwähnung eines Mitglieds der „Edelfreien Wied“ liegt um 1100 Anno Domini.
Obwohl ursprünglich linksrheinisch beheimatet, siedelten sie sich später im Westerwald an, wo sie auch heute noch zu Hause sind. Einige Male wäre die Familie fast ausgestorben, wenn sich nicht rettende Verbindungen zum Haus Runkel und Haus Isenburg ergeben hätten.

Zunächst war das Haus Wied eine gräfliche Familie. Johann Friedrich Alexander Graf zu Wied-Neuwied wurde am 29.5.1784 der Erbtitel Fürst verliehen. Nur die erstgeborenen Nachkommen sind berechtigt diesen Titel zu führen, derzeit ist es Carl VIII. Fürst zu Wied.
Alle anderen Mitglieder des Hauses tragen den Titel Prinz bzw. Prinzessin, wobei die offizielle Anrede Durchlaucht ist.

Nach dem Wiener Kongress verlor das Haus seine Souveränität und zählt deshalb heute zu den Standesherren.

Berühmte und einflussreiche Vertreter des Hauses Wied:
Arnold Graf von Wied: Erzbischof von Köln (1151)
Hermann Graf zu Wied: Erzbischof und Kurfürst von Köln (1515 – 1547)
Friedrich IV. Graf von Wied: Kurfürst von Köln (1562 – 1567)
Maximilian Prinz zu Wied: Forscher auf Humboldt’s Spuren (1800 – 1832)
Elisabeth Prinzessin zu Wied: Königin von Rumänien und Dichterin
Wilhelm Prinz zu Wied Wilhelm: I. König von Albanien (1914)


Das Fürstliche Haus Wied und der Rheinische Schützenbund
Mit der Übernahme der Ausrichtung des 19. Rheinischen Bundesschießens (1901) durch die Neuwieder Schützengesellschaft von 1833, wurde im Jahr 1900 die Grundlage für das traditionsreiche Protektorat des Fürstenhauses Wied über den Rheinischen Schützenbund geschaffen.

Die Neuwieder Schützengesellschaft überzeugte ihren Protektor, Wilhelm V. Fürst zu Wied, auch das Protektorat über den Rheinischen Schützenbund zu übernehmen. Dies wurde im Jahre 1900 beschlossen und im Jahre 1901 mit der Einladung zum 19. Rheinischen Bundesschießen kundgetan.
Dieses 19. Rheinische Bundesschießen war von besonderer Bedeutung, da bei dieser Veranstaltung auch das erste Bundesbanner des RSB durch den Fürsten Wilhelm zu Wied geweiht wurde.

Nach seinem Tod im Jahre 1907 wurde durch den Vorstand des RSB im Nov. 1907 beschlossen, ein „Gesuch an den jetzt regierenden Fürsten Friedrich zu Wied zu stellen, mit der Bitte um Übernahme des Protektorates“. Im Jahre 1908 hat Friedrich VI. Fürst zu Wied dieser Bitte entsprochen und wurde neuer Protektor des RSB bis zu seinem Tod im Jahr 1945.

Neuausrichtung des Rheinischen Schützenbundes als Sportverband, wurde an den Sohn Friedrich Wilhelm VII. Fürst zu Wied, keine Bitte um Fortsetzung des Protektorates gestellt. Diese Tradition geriet etwas in Vergessenheit.

Erst mit der wieder wachsenden Bedeutung der Traditions- und Brauchtumspflege und der Rückbesinnung auf die alten und guten Werte, wurde das Interesse an einer Wiederbelebung des Protektorates wieder größer. Immer häufiger wurde von der Basis auf diese Tradition hingewiesen, so dass das Präsidium des RSB im Jahre 2005 den Fürsten zu Wied zum ersten Mal seit dem zweiten Weltkrieg wieder zu einem RSB-Tag nach Bad Honnef einlud.

Im Jahre 2007 erklärte sich Carl Fürst zu Wied bereit, das Protektorat über den RSB zu übernehmen und damit die alte Familientradition wieder aufleben zu lassen. Einzige Bedingung, die Basis – Vereine und Mitglieder – sollten diese Entscheidung wünschen und mittragen.
Das Beschlussverfahren lief über alle Gremien des RSB und fand einen überwältigenden Abschluss mit dem einstimmigen Votum aller Delegierten auf dem RSB-Tag 2008 in Radevormwald für das Protektorat!

Dieses Verfahren findet nun seinen offiziellen Abschluss in der Protektoratsfeier am Samstag, 14. März 2009, in Neuwied mit dem Ziel, die Werte des Schützenwesens – Einigkeit, Freiheit, Mitverantwortung sowie die Treue, die Wahrheit und das Brauchtum – gemeinsam zu pflegen und zu bewahren.

Quelle: Rheinischer Schützenbund