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Dr. Otto von Habsburg

Kaiser – König – Präsident – Politiker -Publizist – Hochmeister –
vor allen Dingen aber Mensch.


 

Das ist Otto von Habsburg. Unzählige Orden, Auszeichnungen und Ehrungen zeugen von seinem großen Wirken von welchem nachfolgend nur ein kleiner Teil aufgeführt ist. Heftige Kritiken gab und gibt es auch – Otto von Habsburg stand immer zu seiner Meinung und hat seine Gedanken klar geäußert. Aber gerade das zeichnet ihn besonders aus – Meinungslose, Duckmäuser und Ja-Sager hat diese Welt zur Genüge.

Otto von Habsburg wird als erstgeborener Sohn des österreichischen Kaisers Karl I. und seiner Ehefrau Zita am 20. November 1912 in Österreich geboren.

Als Kronprinz wird er auf seine zukünftige Herrscherrolle vorbereitet. Nach Auflösung der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn muss sein Vater auf den Thron der K.-u.k.-Monarchie verzichten. Die Familie geht ins Exil, damals ist Otto von Habsburg sechs Jahre alt.

1922 wird Otto nach dem Tod des Vaters offizielles Oberhaupt des Adelshauses Habsburg. In Spanien erhält der Junior in den Folgejahren seine Schulausbildung, in Belgien promoviert er 1935 mit Auszeichnung zum Doktor der politischen und sozialen Wissenschaften und bewegt sich längst auf politischem Parkett.

In der Zeit des Nationalsozialismus kämpft Otto von Habsburg couragiert gegen Hitler. 1938 vor dem "Anschluss" Österreichs schlägt er dem österreichischen Bundeskanzler vor ihm die Regierungsgeschäfte der Alpenrepublik zu übertragen, um einen militärischen Widerstand zu organisieren. Der lehnt ab, die Wehrmacht kann marschieren.
1940 bis 1944 lebt Habsburg in den USA, 1944 bis 1951 hauptsächlich in Frankreich, später wieder in Spanien und seit 1954 hat die Familie Ihren Wohnsitz in Pöcking / Bayern.

Er hilft mit rund 15.000 Juden in Sicherheit zu bringen wird seit dem 20.04.1938 steckbrieflich gesucht, entkommt den Fängen der Gestapo etliche Male um Haaresbreite
1951 heiratet er Prinzessin Regina von Sachsen-Meiningen, aus dieser Ehe entstehen 7 Kinder und 22 Enkel.

1957 bis 1973 ist er Vizepräsident - 1973 bis 2004 Präsident der Internationalen Paneuropa-Union. (Die älteste europäische Einigungsbewegung für ein politisch und wirtschaftlich geeintes, demokratisches und friedliches Europa auf Grundlage des christlich-abendländischen Wertefundaments. Bekannte Mitglieder sind Albert Einstein, Thomas Mann, Charles de Gaulle, Konrad Adenauer, Franz Josef Strauß, Bruno Kreisky und Georges Pompidou) Seit 2004 ist er Ehrenpräsident dieser Vereinigung.

Von 1979 bis 1999 ist er Abgeordneter im europäischen Parlament und zweimal dessen Alterspräsident. 1999 scheidet er aus gesundheitlichen Gründen auf eigenen Wunsch aus dem Europa-Parlament aus. Hier setzt er 1982 durch, dass für die unterdrückten Völker jenseits des Eisernen Vorhanges ein leerer Stuhl im Plenum aufgestellt wird - symbolisch dafür, dass Europa weit mehr als nur die EG umfasst.

Habsburg hat vier Staatsbürgerschaften - die von Deutschland, Österreich, Ungarn und Kroatien. In ihm lebt die K.-u.-k.-Dynastie fort.

Am 19. August 1989 ist er Mitinitiator und Schirmherr des „Paneuropäischen Picknicks“, bei dem an der ungarisch-österreichischen Grenze erstmals für drei Stunden der Eiserne Vorhang zunächst symbolisch geöffnet wird, was über 600 DDR-Bürger zur Flucht in den freien Westen nutzen. Dieses Szenario gilt als Schlüsselereignis für den friedlichen Fall des Eisernen Vorhanges.

Heute lebt Otto von Habsburg in Pöcking am Starnberger See und arbeitet dort als Publizist.

Inzwischen hat er sich auch mit seinem Vaterland ausgesöhnt.
Nach dem Ersten Weltkrieg war ihm die Einreise in die Republik Österreich durch die Habsburger-Gesetze untersagt, solange er nicht auf seine Herrschaftsansprüche verzichtet und sich als Bürger der Republik bekannt hatte. Dies tat er 1961

Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hatte die Alpenrepublik die ehemalige Herrscherfamilie vergleichsweise hart behandelt: staatliche, aber in der Verwaltung des kaiserlichen Hofes gestandene Vermögen wurde der Staatsverwaltung unterstellt. Die so genannten Privat- und Familienfonds des Hauses Habsburg wurden enteignet und ins Staatseigentum übergeführt.


In den vielen Jahren seines Lebens hat sich Otto von Habsburg bei vielen politischen Niederlagen und Demütigungen immer als Stehaufmännchen erwiesen der entschlossen sein Ziel eines vereinten Europas in Friede und Freiheit verfolgte.

So zitierte er einmal während einer politisch schwierigen Auseinandersetzung „Es kommt nicht darauf an, wie oft man zu Boden geht, sondern wie oft man wieder aufsteht“