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„Vielfältig und bunt“

Eine Imageschrift über das Schützenwesen


Vielfältig und bunt ist das Schützenwesen hier in Düsseldorf, in Deutschland und in ganz Europa. Mehr als 6 Millionen Schützen verschiedener Couleur, arbeiten in Schützenvereinen oder Schützenbruderschaften, an einem gemeinsamen Ziel: dem Fortbestand einer fast tausendjährigen Tradition.
Allein im Raum Düsseldorf gibt es ca. 16.000 aktive Schützen.

Entsprechend dem Gründungsgedanken, halten die Schützen ihre „schützende“ Hand über die Bevölkerung in ihrem sozialen Umfeld. Heute kämpfen sie nicht mehr mit Hellebarden, Äxten oder Mistgabeln für den Schutz ihrer Familien und Freunde, für die Armen und Schwachen und ihre Heimat. Nein heute sieht der Schutz anders aus.

Dieser Schutz ist vielschichtiger und findet meistens für andere unsichtbar statt - weil die Schützen, anders als beim Feiern - nicht als selbige erkennbar sind. Denn beim Arbeiten tritt der Schütze nicht in Uniform auf. Da hört man auch keine Musik und sieht kein Riesenrad.

Lediglich einmal im Jahr belohnen sich die Schützen in ihren Stadtteilen für ihre ehrenamtliche Arbeit und feiern sich, mit einem Schützenfest. Aber auch das machen sie nicht für sich allein. Die Förderung des nachbarschaftlichen Lebens hat für die Schützen den gleichen, hohen Stellenwert wie die Pflege des Brauchtums. Mit ihrem Schützenfest – meist im Zusammenspiel mit einer „Kirmes“ – verbinden die Schützen Tradition und Eventkultur und schaffen so ein sympathisches Für – und Miteinander zwischen den Bürgern und den Schützen in den Stadtteilen. Mit ihrer Arbeit in den Stadtteilen machen die Schützen diese lebens- und liebenswert.

Schützen spenden jährlich hohe Summen für caritative Projekte. Sie arbeiten in den Stadtteilen, helfen in Altenheimen, in Jugendeinrichtungen, sind im Hospizdienst und Umweltschutz tätig – und das alles Ehrenamtlich.

Ohne dieses herausragende ehrenamtliche Engagement, welches die Schützen neben Beruf und Familie leisten, wären die Städte um eine wesentliche Attraktion ärmer.
Dafür wollen sie keinen Dank – aber sie verdienen Respekt und Anerkennung!

Dabei gibt es „den Schützen“ eigentlich gar nicht. Männer und Frauen, Jungen und Mädchen haben die Wahl. Sie können Mitglied eines Schützenvereins werden, wo die Konfession keine Rolle spielt, oder sie entscheiden sich für eine Schützenbruderschaft, welche organisiert im BHDS (Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften) als kirchlicher Verband tätig ist und sich im besonderen Maße für die Werte: „Glaube – Sitte – Heimat“, einsetzt.

Sie können sich in einer Schützenkompanie oder einem Spielmannszug (Tambourcorps, Fanfarencorps) oder einer Musikkapelle anmelden. In einer Fahnengruppe oder einem Reiterverein ihrem Hobby und ihren Neigungen nachgehen, oder als Sportschütze, den verantwortungsvollen Umgang mit ihrem Sportgerät erlernen.

Egal für welchen Weg sich das einzelne Mitglied entscheidet, es steht immer der Einsatz für andere und die Bewahrung und das Fortführen dieser wunderbaren Tradition im Vordergrund. Denn in den Schützenvereinen wurden von Beginn an demokratische Prinzipien vertreten. Hier gab und gibt es auch heute kein „besser oder schlechter“. Hier arbeiten und feiern Politiker, Anwälte, Straßenkehrer, Lehrer, Handwerker und Arbeitssuchende, Rentner, Kinder und Jugendliche gemeinsam.

Mit diesen Prinzipien haben es die Schützenvereine und Schützenbruderschaften, als einzige bürgerliche Vereinigung fertig gebracht, die Jahrhunderte mit all ihren Kriegen, Seuchen, Hungernöten und verschiedensten Staatsformen, bis in die heutige Zeit zu überleben, ohne dabei von ihren Werten abzurücken.

Diese Tradition ist erhaltens- und schützenswert!


Verfasser:
Axel Uebels
Brudermeister des TC St.Martin, Düsseldorf Bilk