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An Tagen wie diesen....

Flagge zeigen! (ein Aufruf - mit Video)


Ein Festhochamt oder eine Kranzniederlegung im Rahmen der Schützenfesttage sind nichts Ungewöhnliches. Mehr als Bemerkenswert jedoch, war die Rede anlässlich der Kranzniederlegung der Medebacher Schützen. Hauptmann Josef Schreiber ist im Schützenwesen wahrlich kein Unbekannter. Diese Rede zeigte allerdings, dass er (meiner persönlichen Meinung nach) als Vordenker bereits auf dem Weg in die Zukunft ist.

Josef Schreiber forderte die Schützen auf, Flagge zu zeigen: einzustehen für das Miteinander, für die Allgemeinheit, zum Schutz der Schwächeren und zur Stärkung der Bedürftigen. So ist es in den Statuten der Bruderschaften verankert ist. Nichts Neues? Doch!
Der Medebacher Hauptmann forderte es laut und bestimmt,- und nach Aussen tragend.
Das ist das Entscheidende! Diese Forderung kam als Wunsch eines Schützen der mit vollem Herzen dabei ist, die Umsetzung hat aber Nutzen für uns Alle.

Nicht nur die aktuelle Diskussion um den muslemischen Schützenkönig zeigt es deutlich: die Öffentlichkeit weiß so gut wie überhaupt nichts über Unterschiede zwischen Sportschützen, Bürgerschützen, Bruderschaften. Alles in allem wird in den Topf „Feiergemeinschaft und Trunkenbolde“ geworfen - mit fatalen Folgen!

Das Ergebnis sind dann Zitate wie das nachfolgende aus dem Kölner Stadtanzeiger: „wüsste auch gern einmal, was das typisch Christliche an diesem Sport ist? Wer je auf einem Schützenfest war, wird dort wenige Zeichen einer besonderen christlich-sittlichen Kultur entdeckt haben“

Oder aber auch:
• „Wer will denn schon als normal gestrickter junger Mensch seine wenige freie Zeit mit alten grantelnden Suffköppen in einer zigarettenverqualmten Muffbude verbringen? Obendrein sind das ja auch noch Leute, die ihre Potenz nach der Größe ihres Autos und ihres Waffenschranks bemessen. Nein danke!“

• „...hat schießen was mit Sport zu tun ? Diesen Uniformfestischisten mit ihren albernen Hüten und Fantasieorden gehören entwaffnet.“

• „… als Schütze darf sich der Kleinbürger endlich mal wichtig fühlen.“
Welcher junge Mann möchte vor seinen Kumpels schon in einer merkwürdigen Uniform erscheinen und sich der Lächerlichkeit preisgeben. Wenn man die gesellschaftliche Entwicklung betrachtet, wird es solche Vereine in Großstädten bald nicht mehr geben. Wer sich den Entwicklungen nicht anpassen kann stirbt aus, einen Verlust für die deutsche Kultur kann ich nicht wirklich erkennen.“
(Leserstimmen im Internetportal einer großen Deutschen Zeitung)

Selbst bemängele ich es immer wieder: die Darstellung der Bruderschaften (EGS) ist mir zu leise, zu zaghaft und zu regional. Wenn ich den Suchbegriff „Europaschützenfest 2014“ google finde ich 4.840 Treffer für dieses riesige Event, welches auch eine Chance für das deutsche Schützenwesen sein sollte. Zum Vergleich: die Google Suche nach unserem Friseurbetrieb in Düsseldorf ergibt weit über 10.ooo Treffer…

Das, von Hauptmann Josef Schreiber geforderte Flagge zeigen, bedeutet zu handeln und auch darüber zu reden, ist der Schritt in die richtige Richtung. So folgen wir unseren Statuten, tragen zum Frieden im Innern wie im Äußeren bei, aber zeigen auch das wir keine Feier, - sondern eine Wertegemeinschaft sind. Gemäß dem Prinzip: „willst du etwas ändern, fange bei dir selber an!“ ist dieses der richtige Weg zu mehr Akzeptanz der Schützen, nicht nur auf dem Weg zum UNESCO Weltkulturerbe…

Rene Krombholz