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Polonaise

Eine Besonderheit des Medebacher Schützenfestes


Die Polonaise ist eine Besonderheit des Medebacher Schützenfestes (Sauerland).
Zugleich ist dieses auch ein schönes Bildnis dessen, was im Schützenwesen (oder in unserer Gesellschaft) vor sich geht, wenn es denn gut funktioniert.

Zum gleichmäßigen Takt der Musik gehen zwei Menschen als Paar voran.
In Medebach sind das Hauptmann mit Königin und dahinter die Frau des Hauptmanns mit König. Dem schließen sich weitere Paare an, bis eine lange Zweierreihe entsteht.
Alle schreiten im höfischen Schritt der Polonaise, berühren sich nur mit den Fingerspitzen oder haben die kleinen Finger verhakelt, so wie es früher als Zeichen der Wertschätzung üblich war. Aus dem vorangehenden Paar wird eine Reihe die immer länger wird. Viele Menschen schließen sich an und plötzlich gehen viele Menschen gemeinsam in eine Richtung.

Am Ende der Tanzfläche angekommen, teilen sich die Paare und gehen nach rechts und links auseinander, die einen nach links, die nächsten nach rechts und so weiter. Die Wegstrecke zurückgelegt, treffen sich die Reihen wieder, jeweils zwei Paare vereinen sich, um dann auch wieder im Gleichschritt, jetzt als Viererreihe, in eine einheitliche Richtung zu schreiten. Sie trennen sich, treffen sich neu vermehren sich und so werden es immer mehr bis ein großes Ganzes entsteht.

Gleichwohl könnte man das als Sinnbild nehmen.
So funktioniert eine Gemeinschaft! Jemand übernimmt Verantwortung, geht voran, Andere folgen. Man geht auseinander, begeistert Andere, bis alle erneut zusammenkommen und immer weiter wachsen.

So ist auch das Schützenwesen entstanden und gewachsen, von der kleinsten Zelle, den Gründungsmitgliedern, bis heute zu einem europaweit großen Ganzen.
Grund zu feiern – das Europaschützenfest steht vor der Tür.
Möge es dazu beitragen, daß sich der Gedanke dieses sozialen Miteinander weiter vermehrt.

Nachfolgendes Video wurde uns dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von HEIMATFENSTER / Friedel Pauleickhoff