Obwohl die Einheit Europas derzeit viel bezweifelt und auch verteufelt wir. Hier zeigte sich eindrucksvoll, wie europäisches Miteinander auch aussehen kann. Zehn Nationen feierten friedlich das 18. europäische Schützentreffen. Es wurde getanzt und gefeiert, aber auch sehr viel geredet und diskutiert. Vor Ort viele große Namen und Persönlichkeiten und ebenso Botschaften, die aber nicht immer alle Schützen erreichen konnten. Dabei enthält solch eine Großveranstaltung auch immer eine Botschaft. Darum habe ich hier einmal die Quintessenz aus Reden und Ansprachen zusammengetragen.
Immer wieder wurde betont, dass unser Schützenwesen auf eine, über Jahrhunderte überlieferte, Tradition zurückblicken kann.
Mit viel Gottvertrauen haben sich die Schützen seit ihren Anfängen dem Schutz der Schwächeren verschrieben. Sie schützten in den kriegerischen Zeiten die Stadtmauern und damit ihre Heimat mit Familien und Kindern. Sie wachten über die Freiheit der Menschen in den gerade entstehenden Städten.
Von Kriegen sind wir hier bei uns (zur Zeit) weitgehend verschont. Die Stadtmauern sind auch weg, selbst das Gottvertrauen schwindet - geblieben sind die Schützen. Und ihre Aufgabe zu schützen. Schützen schützen!
Landesbischof Ralf Meister
Schützen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Verbunden mit der Weitergabe ihrer gelebten Christlich und Human orientierten Werte, ist Ihnen Zusammenhalt, Gemeinschaftsgefühl und der Schutz der Schwachen wichtig.
Erzherzog Karl von Habsburg Lothringen
Schützen sind ein wesentlicher und wichtiger Bestandteil unserer heutigen Gesellschaft. In einer Zeit, in welcher das Ego meist vor das Allgemeinwohl gerückt ist, ganz besonders, denn bei den Schützen war und ist es umgekehrt.
Ministerpräsident (Niedersachsen) Stephan Weil
Die Vereinsamung in unserer Gesellschaft ist spürbar. Der persönliche Erfolg ist vielen Menschen heute wichtiger als das Allgemeinwohl. Aber der Weg zum Erfolg kann nur über die Gemeinschaft führen. Eine Gesellschaft, ein Land ohne Gemeinschaft wird nicht überleben können.
Martin Schulz, Präsident der europäischen Kommission
Asyl ist ein Menschenrecht -
Martin Schulz, Präsident der europäischen Kommission
.. für diese Rechte haben die Vorfahren in unseren Gilden seit Jahrhunderten gekämpft und auch ihr Leben gelassen. Das geschieht bis heute (beispielsweise in der Ukraine, wo Schützenbrüder (Kosaken) Ihren Einsatz als Freiheitskämpfer auf dem Maidan mit dem Leben bezahlen mussten.
Die „ja aber“ Mentalität sollte ausgedient haben. Es ist nicht in Ordnung, die Ärmsten der Armen, die um ihr Leben kämpfen und ihre Heimat verlassen müssen, gegen vermeintlich Arme bei uns gegeneinander auszuspielen.
Martin Schulz, Präsident der europäischen Kommission
Selbst bei den Flüchtlingen aus den so genannten sicheren Herkunftsländern (hier auch Wirtschaftsflüchtlinge genannt) müssen wir Verantwortung übernehmen und uns fragen welchen Beitrag wir geleistet haben (oder auch nicht) dass die Menschen dort überleben können.
Martin Schulz, Präsident der europäischen Kommission
Wer mitmachen will, in einer Gemeinschaft, sich an die Regeln hält und sich integrieren will, der muss willkommen sein! Egal welcher Herkunft, welcher Religion oder Hautfarbe.Martin Schulz, Präsident der europäischen Kommission
Schützen haben die Aufgabe zu schützen!
Landesbischof Ralf Meister
60 Millionen Menschen sind derzeit auf der Flucht. Viele wollen nach Europa, das hiermit vollkommen überfordert ist. Die Politik hat hier zu lange gezögert, war zu uneins und zu oft auf eigene Interessen bedacht.
Die Ängste und Sorgen der Bürger in unserem Land werden durch gezielte Kampagnen der (meist rechten) Randgruppen weiter geschürt und weitere Verunsicherung herbeigeführt.
Schützen, mit dem scharfen Auge des Jägers, der ruhigen Besonnenheit des Schützen und ihren christlich, human geprägten Werten, sollten hier ein Stützpfeiler in unserer Gesellschaft sein und Orientierung durch Vorbildfunktionen geben.
Das betrifft auch Menschen, die aus „zu sicheren Herkunftsländern“ erklärten Gebieten zu uns kommen.
Kein Mensch verlässt nur mit dem Ziel eines „besseren Lebens wollen“ seine Heimat, hinterlässt Freunde, Verwandte und Bekannte.
Es handelt sich auch hier zum Teil um Verfolgte, aber vielfach eben um Menschen in größter (wirtschaftlicher) Not, die auf Müllkippen oder in der Kanalisation der Großstadt leben müssen.
Wir schicken sie zurück. Rechtlich ist das in Ordnung, auch können wir nicht die ganze Welt versorgen.
Menschlich gesehen ist es eine Katastrophe diese Menschen ins Elend zurückzuschicken.
Wir müssen Wege und Möglichkeiten finden, damit Menschen überall auf dieser Welt, sicher und menschenwürdig leben können.
Das wird die globale Aufgabe unserer Zukunft sein, die wir gemeinschaftlich mit anderen Nationen lösen müssen!
Wir Schützen sind gehalten und eingeladen diese mitzugestalten.
Rene Krombholz