Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9881 - letzte Aktualisierung: Montag 22.04.2024

Wertewandel

Menschen suchen Gemeinschaften die zu Ihnen passen.


 

In der Freizeitgestaltung, in Gesprächen, in Zielen und Vorstellungen. Deshalb ist es, besonders für Führungspositionen in Vereinen wichtig, zu wissen wie sich Werte und damit die Einstellung der Menschen verändert.
Während in den Generationen zuvor ein erlernter Beruf als Sicherheit für den Lebensweg galt, weiß heute Jeder wie trügerisch das ist. Sicherheit ist rar geworden, das zeigte auch die globale Wirtschaftskrise, das zeigt die zunehmende Anzahl der Katastrophen und andere Dinge. Dementsprechend suchen die Menschen nach Sicherheit, ganze Industriezweige leben davon.

Wir leben im Zeitalter der Kommunikation, es verblüfft wenn gesagt wird: die Menschen suchen Austausch, Gespräche, Lebenssinn, Gemeinschaften und auch Nähe. Verständlich werden diese Wünsche wenn man die hohe Zahl der Singlehaushalte beachtet, (bei jungen Menschen aber auch bei Senioren) die Strukturen der Familien haben sich geändert.

Nach der Banken und Finanzkrise ändern sich Ansichten und Gedanken zum eigenen Lebenssinn. Das Materielle verliert für die Menschen an Bedeutung, die Gesellschaft erkennt langsam, das der Weg des „immer besser“, „immer schneller“ in eine Sackgasse führt.
Das neueste Handy, das Ipad, der dritte Kurzurlaub, alles das muss auch finanziert, sprich erarbeitet werden; das kostet vielfach auch nicht wiederkehrende Lebenszeit und vor allen Dingen Lebensqualität.

Erstaunlich auch: der Wertewandel bei den jüngeren Mitgliedern unserer Gesellschaft. Die Null-Bock Generation existiert schon längst nicht mehr. Die Shell-Studie sagt es ganz deutlich: Jugend hat Bock auf Leistung, auf Werte wie Freundschaft, Fleiß, Engagement..
Allerdings: diese Perspektiven muss man ihnen bieten! Diese jungen Menschen möchten nicht einfach nur was machen, sie wollen etwas (für sie) sinnvolles tun!

Aus den veränderten Wertvorstellungen in unserer Gesellschaft ergeben sich Überlegungen:
- auch ein Verein, Eine Gemeinschaft kann dem Einzelnen das Gefühl der Sicherheit bieten, - wenn die Gemeinschaft gelebt wird. (Solidargemeinschaft)

Der Wunsch der Menschen Leistung zu erbringen, etwas tun wollen, auch aktiv zu sein kommt einem ehrenamtlichen Engagement entgegen. Allerdings: das Motto: "Einfach nur ein paar Bierchen" trinken wird als Sinn für einen Verein fraglich.
Neben gewollter Geselligkeit und der Möglichkeit zum Austausch ( oder auch Party bei der Jugend) ist das Einbringen in sinnvolle Tätigkeiten jeglicher Art der Schlüssel zum Zusammenhalt einer Vereinsgemeinschaft. Hier ist die Sinngebung gefragt, das WIRgefühl wird damit automatisch aktiviert und das Image verbessert weil es sich jetzt um eine zielorientierte Gruppe handelt, die in der Öffentlichkeit anders wahrgenommen wird.

Problematisch in der heutigen Zeit ist das Verbandswesen jeglicher Art. Sei es im Sport, im Schützenwesen, aber auch Innungen und Berufsverbände haben riesige Probleme. Vielfach selbstverschuldet, die Arbeit der letzten Jahre und Jahrzehnte beschränkte sich häufig auf die Selbstverwaltung. Damit hat man den Kontakt zur Basis verloren, hier zählen heute eben ganz andere Werte als vor 20 oder 25 Jahren. Die Verbände haben sich auf Verwaltung fixiert, aber die Mitglieder wollen sich gar nicht verwalten lassen. Hier spielen natürlich auch das politische Desinteresse, der Drang zur Freiheit, das autonom sein wollen ebenso eine Rolle wie Alter, Herkunft und Erziehung.
Großangelegte Image-Kampagnen wie im Handwerk versuchen diese Entwicklung zu stoppen. Mit diesen Kampagnen sollen die vorhandenen Kräfte der Verbände gebündelt, ein WIRgefühl erzeugt, das Image aufgewertet werden.

Macht Sinn, wenn die desinteressierten Mitglieder sich dann neu orientieren und der Gemeinschaft (Verband) neu zuwenden.
Das aber funktioniert langfristig nur, wenn man die Menschen auf zwei Wegen erreicht:
im Kopf ( mit der angebotenen Leistung des Verbandes, dem Angebot für die Mitglieder) aber auch im Herzen, hier stellt sich die Frage Sinngebung als Schlüssel zur Identifikation.
Das aber zu erreichen wird nur möglich sein wenn Sport- und Traditionsschützen gemeinsam agieren und auch die Verbände an einem Strang ziehen.

Die GfK Marktforschung ist eines der bekanntesten Unternehmen in diesem Sektor: unabhängig von Marktdaten und Entwicklungen beobachtet „GfK Verein“ aber auch gesellschaftliche Entwicklungen.

Hier die Ergebnisse der Studie „Bedeutungswandel von Werten“ des GfK Vereins
Januar 2011 – Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland hat die Wertvorstellungen der Menschen verändert. Leistungsbezogene Werte wie Wettbewerb oder Innovation gewinnen an Bedeutung, Ideale wie das eigene Zuhause liegen in den Augen der Deutschen dagegen nicht mehr so stark im Trend wie noch in der Krise. An oberster Stelle im Ranking hält sich jedoch unverändert das Thema Sicherheit. Dies zeigt eine aktuelle Studie des GfK Vereins zum Thema „Bedeutungswandel von Werten“, für die im Januar nun zum dritten Mal mehr als 1.000 Menschen befragt wurden.

Bereits bei den ersten beiden Befragungen im Januar und August 2010 war die überragende Mehrheit der Deutschen der Ansicht, dass das Thema Sicherheit in Zukunft stärker im Fokus steht. Daran hat sich bis heute kaum etwas geändert. Fast 70 Prozent der Befragten halten Sicherheit für ein Ideal, auf das es künftig noch stärker ankommen wird. Männer und Frauen sind hier ganz einer Meinung; beim Blick auf die Altersgruppen zeigen sich ebenfalls nur geringe Unterschiede. Das Thema Leistung dagegen war im Ranking bereits im August um einen Platz nach vorne gerutscht und hat sich dort gehalten. Fast zwei Drittel der Befragten glauben auch heute, dass Engagement und Einsatz künftig noch wichtiger werden.

Steigender Wettbewerb
Nahezu gleichauf im Ranking liegen mittlerweile die Themen Verantwortung, Vertrauen und Zuhause sowie Optimismus und Wettbewerb. Jeweils etwa die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, dass es auf diese Leitbilder demnächst stärker ankommen wird. Damit haben sich die Prioritäten im Vergleich zur Vorjahresbefragung etwas verschoben: Während im Januar 2010 das eigene Zuhause als Rückzugsmöglichkeit auf Platz zwei lag, schafft es dieser Wert heute nur noch auf Platz 6.

Stark zugelegt hat dagegen die Wichtigkeit des Wettbewerbs, der noch vor einem Jahr auf Platz 8 rangierte. Damals glaubten 38 Prozent der Befragten, dass es künftig stärker darauf ankommt, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Heute sieht das die Hälfte der Deutschen so- und setzt den Wettbewerb somit auf Rang 7. Nicht nur in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch mit Blick auf die eigene Konkurrenzfähigkeit scheint dieser Wert in den Augen der Befragten zu steigen. Ein leichter Rückgang beim Thema Solidarität deutet ebenso darauf hin wie auch die Entwicklung des Begriffs „Macht“. Letzterer legte im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozentpunkte zu.

Um im Wettbewerb zu bestehen, scheinen die Deutschen jedoch auch mehr auf Innovationen zu setzen. 43 Prozent der Befragten denken, dass es künftig stärker auf innovative Entwicklungen ankommt. Vor einem Jahr sahen das nur 36 Prozent der Menschen so.





















Weniger Bescheidenheit
Zudem scheinen sich die Deutschen etwas mehr gönnen zu wollen. Die Werte Luxus und Abenteuer rangieren zwar nach wie vor auf den hinteren Plätzen, doch beide Themen gewannen 5 beziehungsweise 6 Prozentpunkte hinzu. Demgegenüber liegt das Verzichten nach Ansicht der Befragten nicht mehr so stark im Trend wie noch vor einem Jahr, als die Krise in aller Munde war.