Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9881 - letzte Aktualisierung: Montag 22.04.2024

Böse Meinungsmache .....

Welche Zeitung BILDet wirklich?


Wieder einmal gab es in den Medien viel Aufmerksamkeit für die Schützen, wieder einmal negativ. Es ging vordergründig um ein schwules Königspaar in Düsseldorf Bilk, welches (selber ungewollt) plötzlich im Mittelpunkt des Interesses stand.
Auch seitens des Vereins war keine Pressemeldung oder ähnliches herausgegeben worden. Umso erstaunter waren alle, als urplötzlich am Freitag vor der Krönung ein Sturm der Anfragen losbrach…. nachdem eine Meldung von BILD online den Weg in soziale Netze und Öffentlichkeit gefunden hatte.

BILD inszenierte hier krasse Streitigkeiten zwischen dem schwulen Königspaar und dem BHDS, die hatte es allerdings so nicht gegeben! Zwischen Verband und Königspaar hatte es überhaupt keinen Kontakt hierzu gegeben, das bestätigte König Udo Figge auf Nachfrage.Tatsächlich hatte die BILD (von sich aus) beim BHDS angerufen und die Aussage erhalten, man toleriere dieses, sei der Tradition wegen darüber aber nicht glücklich.Das war eine deutliche und auch positive Aussage und kein Kontra so wie es BILD (und Andere) beschreiben haben. Auch in weiten Teilen unserer Gesellschaft wird über gleichgeschlechtliche Partnerschaften diskutiert. In allen Gesellschaftsschichten gibt es Gegner und Befürworter.  

Was BILD hier übersehen hatte oder übersehen wollte ist die Tatsache, dass entsprechende Veränderungen (Beschlussfassung zum Thesenpapier) kurz bevorstehen. Hier geht es um die Öffnung des Verbandes, auch hinsichtlich gleichgeschlechtlicher Königspaare. Übersehen wurde auch der Fakt, das sich der BHDS als kirchlicher (katholischer) Verband nach dem kanonischen Recht richten muss.  

Trotzdem sind jetzt wieder einmal die Schützen die Buhmänner!?
Es ist schon verwunderlich, dass eine Zeitung, die sich größte Aktualität auf den Titel schreibt, die Leser plötzlich mit Schnee von gestern konfrontiert, zudem dieses Thema über mehrere Ausgaben hinweg beibehält.

Was hierdurch in den Köpfen der Leser ankommt ist klar! Kein Leser wird sich mit den Verbandstrukturen des Schützenwesens auseinandersetzen. Auch in den Redaktionen dürfte man sich dessen bewusst sein, das Leser gerne zur Verallgemeinerung neigen. Schützen sind schwulenfeindlich, altbacken, intolerant, - das bleibt von diesen Berichten hängen.
Ist das so gewollt???

Unsere Gesellschaft ist (auch durch die Berichterstattung der Medien) soweit nach links gerutscht, dass Jenes, was früher als Mitte (bürgerlich) bezeichnet wurde, heute schon als rechtspopulistisch gilt. Das betrifft insbesondere die Schützen und persönlich frage ich mich, ob dieses aktuelle Geschehen nicht eine Art Kriegsführung gegen alles ist, was nicht dieser Linksorientierung entspricht.

Diesen Gedanken ziehe ich auch aus der Ignoranz der Berichterstatter im Umgang mit Klarstellungen.
Nachdem der Sturm von Anfragen über den Schützenverein Bilk hereinbrach, wurde u.a. auch deutlich auf die bevorstehende Öffnung des BHDS hingewiesen. Dies wurde überhaupt nicht zur Kenntnis genommen, und noch schlimmer, in erfolgten Interviews (TV) sogar herausgeschnitten. Fair und objektiv ist das nicht!

Verblüffend ist auch die Tatsache, dass dieser Beitrag aus BILD online (zum Teil fast wörtlich und ungeprüft) den Weg in über 40 bundesweite Zeitungen fand. Auch drei Fernsehsender berichteten. Auch in den Nachrichten fand sich die Meldung ebenso wieder, ein unglaublicher Hype um im Grunde Nichts!
Wenn die Medien nur halb so viel Aufmerksamkeit darauf richten würden was die Schützen jährlich zum Allgemeinwohl beitragen, wäre man im Schützenwesen schon sehr viel weiter. Aber wahrscheinlich ist genau das nicht gewollt.

Wir Schützen sollten künftig lernen mit solchen Meldungen sorgsamer umzugehen.
Verständlicherweise sind wir empört, wehren uns und diskutieren.
Genau das aber spielt diesen Meinungsmachern in die Hände: gerade in den sozialen Netzwerken werden die Seiten dieser Medien dann forciert bedient….. auch das ist ein Geschäft. 
Besinnen wir uns lieber darauf was wir leisten und tun – und verbreiten das vermehrt.
Das ist (glaube ich) der bessere Weg.

Rene Krombholz