Es war nicht unser erstes OLS, aber es war anders, so wie eigentlich jedes Mal. Jedes OLS hat seine Eigenheiten, begeistert und fasziniert. Das Old Limburger Schützenfest ist nicht ohne Grund zum immateriellen Kulturerbe der Unesco vorgeschlagen!
Das OLS 2014 fand in Grevenbicht / Papenhoven Nähe Sittard (NL) statt.
Dieses Fest feiert man dort mit den Nachbarn zusammen. Das sind Niederländer, Belgier, manchmal auch deutsche Vereine, das ist Tradition. Am Abend zuvor waren wir angereist und es war faszinierend zu erleben wie die Szenerie in den Straßen wechselte: Fußball-WM war angesagt, mal waren die Straßen Orange, mal waren sie Schwarzrotgold in den belgischen Farben. Hier beim OLS spielen die nationalen Befindlichkeiten kaum eine Rolle. Natürlich ist man patriotisch, liebt die Heimat und möchte als Sieger das Fest verlassen, bedeutet das nächste Fest ausrichten. Aber das Miteinander steht im Vordergrund und ist überall spürbar.
147 Gilden und Schützenvereine waren mit Leib und Seele dabei, eine unglaubliche Anzahl von ehrenamtlichen Helfern war seit Monaten im Einsatz und jeder trug zum Gelingen dieses Festes bei.
Selbst der Wettergott spielte einigermaßen mit, während der Festzug weitgehend trocken ins Ziel kam, scheuchte lediglich ein (tüchtiger) Regenguss die Menschen in die Zelte. Derer gab es mehrere, von Partymusik bis hin zu Schlager war das Programm vielseitig.
Besonders gefreut haben uns die Kontakte zur OLS Organisation selber, insbesondere die Leiterin der OLS Jury sorgte für die Erweiterung unseres Wissens. So konnten wir einiges, von dem was uns schon immer interessierte, in Erfahrung bringen und werden in Kürze hier davon berichten.
Man muss wissen: OLS ist nicht nur Schützenfest, das sind auch Wettbewerbe. Zum Einen der Schießwettstreit, der wegen des Wetters unterbrochen werden musste und nächsten Samstag seine Fortsetzung findet, zum Anderen gibt es Schönheitswettbewerbe. Überall entlang des Zugwegs stehen Jurymitglieder und benoten die vorüberziehenden Kompanien, es gibt Preise für die besten Marktenderinnen, Königspaare, Generale, es wird exerziert und musiziert.
Auch wissen wir jetzt, was die Bielemänner bedeuten. Sappeure kennen wir auch im deutschen Raum. Die gibt es auch in der OLS. Die bürgerliche Variante davon, resultierend aus den Bürgerwehren, sind die Bielemänner. Sie trugen damals einen Bart, er war nötig weil diese Bielemänner auch viel in Religionskriegen tätig waren und im eigenen Ort ihre wahre Identität verschleiern mussten. Wir wissen jetzt um die Vielfalt der Uniformen, haben gesehen was die Marktenderinnen in ihren Körben tragen und haben köstlichen Genever kosten dürfen.
Wir bedanken uns an dieser Stelle für diese tolle Zusammenarbeit.
Von den 147 teilnehmenden Gilden und Vereinen sind beim Schießwettbewerb fast alle noch im Rennen, der wird nächste Woche Samstag fortgesetzt. Wir würden gerne weiter berichten, das ist aber davon abhängig ob wir Zugang zum streng reglementierten Schießgelände erhalten.
