Hilfe mein Kind will in den Schützenverein!
Unter diesem Motto gab Luitgardis Parasie, Pastorin aus Northeim, ein Statement für den NDR.
Sie stammt aus einer Schützenfamilie, ist Waffen gegenüber aber nicht so locker, sagt sie selber.
Ihr Kind Sohn wurde friedlich erzogen, spielt aber „peng peng“
Männer (und Jungs) sind der Faszination von Waffen ausgeliefert, schlussfolgert sie daraus.
Und erzählt aus eigener Erfahrung: schießen?
„Erstaunlich, welche Sorgfalt an den Tag gelegt werden muss!“ sagt sie. In einer Veranstaltung hat sie Schießsport kennengelernt und bekennt: Kinder können hier etwas lernen! Konzentration, Ziele ins Auge fassen und Gemeinschaft, im Idealfall sogar noch mit dem Vater!
Ein durchweg positives Statement könnte man sagen und trotzdem wirft es Fragen auf.
Persönlich erlebe ich, und das über meine Ortsgrenzen hinweg, dass Schießsport immer mehr ins Hintertreffen gerät. Faszination Waffen? Schützen Waffennarren? In reinen Sport- Schützenvereinen mag das zutreffen. Die Mehrheit der Schützen sind Traditionsschützen. Was hier fasziniert sind eher die Gemeinschaft und das Miteinander in dieser inzwischen anonym gewordenen Welt.
Das sind Netzwerke, in denen Freundschaften und Kameradschaft gelebt werden, und sich ausgetauscht wird. Sie enthalten gegenseitige Unterstützung und Hilfsbereitschaft . Dieses auf der Basis von Gleichberechtigung, Respekt und gegenseitiger Anerkennung.
Sinn macht es trotzdem.
Nur so, mit diesen Werten und Richtlinien, haben die Schützen, als einzige bürgerliche Vereinigung in Europa, den Weg vom Mittelalter bis in die heutige Zeit geschafft.
Und ich bin fest davon überzeugt, wenn sie auch noch lernen darüber zu sprechen, was sie am Schützenverein so fasziniert, dann werden Sie auch in 100 Jahren noch Bestand haben.
https://www.ndr.de/ndr1niedersachsen/Gewissensfrage-Sohn-soll-in-Schuetzenverein,audio231450.html
