So ein parlamentarischer Abend für das Schützenbrauchtum wie er am 22.September im Düsseldorfer Landtag stattfand, ist eine interessante und sinnvolle Sache. Hier haben die Vertreter des Brauchtums die Möglichkeit sich mit den aktuellen Vertretern der Politik auseinanderzusetzen und Wünsche, Vorstellungen Ziele zu definieren und zu diskutieren.
Aber auch viele Gespräche werden an solch einem Abend überregional zwischen den Vertretern der Schützenverbände möglich. Ein Tenor der an diesem Abend immer wieder zu hören war: wir müssen etwas tun! Das Image der Schützen muss sich verbessern damit Akzeptanz in der Bevölkerung und Nachwuchsarbeit wieder auf gesunde Füße gestellt werden können. Hierzu gibt es natürlich diverse Ansatzmöglichkeiten.
Es gibt nicht nur viel Unwissenheit sondern auch genügend Vorurteile
Schützen sind potentielle Mörder! Schützen saufen nur!
Das Eine betrifft hauptsächlich Sportschützen, das Andere die Brauchtumsschützen.
Eigentlich sollte man hier mit vereinten Kräften an Verbesserungen arbeiten.
Die Realität sieht leider anders aus, es gibt derzeit Bewegungen bei den Sportschützen, die wollen sich von den traditionellen Schützen lossagen, dieses ungeachtet gewaltiger finanziellen Einbußen die hieraus resultieren würden. Umgekehrt gibt es Traditionsschützen die sich sozial engagieren und nichts mit dem reinen Sport zu tun haben möchten, da bei Waffenmissbräuchen immer wieder das Wort Sportschütze zu lesen ist.
Umso bemerkenswerter fand ich an diesem parlamentarischen Abend einen kurzen Vortrag vom BHDS Geschäftsführer Ralf Heinrichs, der sich drei erfolgreiche Sportschützen/innen mit auf die Bühne holte, im Interview mit Diesen deren Erfolge präsentierte. Die Anwesenden erfuhren welche enormen Anstrengungen, welches Training, welcher Aufwand einer solchen Leistung vorangeht. Man sah plötzlich, wie einige der Politiker aber auch Gäste förmliche große Ohren bekamen und sehr interessiert zuhörten.
Das war beachtlich! Schließlich ist der BHDS nicht der unbedingte Sportverband!
So muss es sein - so sollte es sein, Sportschützen und Traditionen im Einklang!
Brauchtum, Tradition und Sport könnten so gut voneinander profitieren und sich gegenseitig ergänzen und stark machen. Die Sportschützen haben sportliche Erfolge vorzuweisen, die Brauchtumsschützen soziales Engagement und demnächst hoffentlich auch die Anerkennung zum immateriellen Unesco Weltkulturerbe.
Fakt ist: es wird in der heutigen Zeit nur noch gemeinsam möglich sein, solche Dinge wie diesen notwendigen Imagewandel zu bewegen.