Im Deutschen Schützenwesen ist der Hauptmann der Medebacher Schützen kein Unbekannter, ganz besonders im SSB weiß man um seinen Einsatz zum Wohle des Schützenwesens.
Was nicht überall bekannt ist: Josef Schreiber ist auch Mitglied der Ritterschaft vom Hl. Sebastianus in Europa.
Diese Ritterschaft ist der EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFT HISTORISCHER SCHÜTZEN – EGS angeschlossen. Eine Gemeinschaft, die sich zum Ziel gesetzt hat, unter dem Motto: PRO DEO PRO EUROPAE CHRISTIANAE UNITATE PRO VITA (Für Gott, für ein vereinigtes, christliches Europa, für das Leben) für die friedliche Entwicklung eines vereinten, christlichen Europas aktiv einzutreten.
Wir wissen aber auch um den Zustand unseres Europas, unserer Gesellschaft in welchem Ton und Umgang rauer werden. Eine gute Zukunft wird aber nur mit Frieden möglich sein, hierzu müssen wir jedoch alle beitragen.
So ist es nicht verwunderlich, das Josef Schreiber seine Stimme erhebt um mit klaren Worten, Gedanken zu bewegen, denen hoffentlich auch Taten folgen.
Ehrenmalrede Schützenfest 2017
Sehr verehrte Anwesende,
auch heute stehen wir anlässlich unseres alljährlichen Schützenfestes wieder hier am Ehrenmal um der Gefallenen der letzten beiden großen Kriege, aber auch um aller anderen Opfer von Terror und Gewalt zu gedenken.
Warum tun wir dies?
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten.
Auch wenn wir alle uns nach Frieden in der Welt sehnen, müssen wir erschreckend feststellen, dass wir von diesem Frieden weiter entfernt sind als jemals zuvor.
Gelehrte, Philosophen, Staatsmänner, Dichter und Denker haben über Jahrtausende hinweg über den Frieden gesprochen, Schriften verfasst und Reden gehalten.
Dennoch haben wir Menschen, obwohl wir für uns in Anspruch nehmen das intelligenteste Lebewesen auf der Erde zu sein, es nicht geschafft einen dauerhaften Frieden auf der Welt zu erreichen.
Reinhard Mey schrieb folgende Liedzeilen:
Wann ist Frieden, endlich Frieden,
wann ist Frieden, endlich Frieden und all das Elend vorbei?
Wann ist Frieden, endlich Frieden,
wann ist Frieden, endlich Frieden und das Ende der Barbarei?
Wer von uns hätte nach den 55 Millionen Opfern des 2ten Weltkrieges daran gedacht, dass Kriege, egal welcher Art, wieder näher an uns heranrücken?
Täglich sehen wir im Fernsehen interessiert, aber entsetzt und hilflos zu, wenn von Toten in den Kriegsgebieten, von Terroranschlägen und von unbegründeten Inhaftierungen berichtet wird.
Auch sehen wir eine wachsende Aggressivität in der Gesellschaft und eine zunehmende Gewaltbereitschaft selbst in unserem Land, in den Städten, Dörfern und Gemeinden.
Stellen wir uns doch gerade heute die Frage: Woran mag das liegen?
Liegt es möglicherweise an der Gier der Menschen?
Liegt es an dem rücksichtslosen Vorantreiben staatlicher oder persönlicher Interessen, gepaart mit dem skrupel- und grenzenlosem Profit- oder Geltungsstreben von Menschen, Unternehmen und Staaten?
Der Mensch selbst wird ausgebeutet, wird zum seelischen Krüppel oder einer finanziell ruinierten Existenz.
Wir stellen also fest, dass es verschiedene Formen gibt, in denen uns Gewalt heute wieder stärker begegnet, neue Arten, mit der die Gewalt ihre Opfer produziert und somit Hass aus sät.
Dieser Hass führt oftmals auch zu Taten von Einzeltätern. Dieser Hass wird aber auch von politisch Verantwortlichen geschürt.
Unter dem vermeintlichen Deckmantel, dass es Vorteile für das eigene Volk haben soll, werden die Bürger für „dumm verkauft".
In Wirklichkeit geht es diesen Diktatoren und Machthabern nur um das eigene Ego. Dies dürfen wir nicht tolerieren.
Gerade wir als Schützen, müssen stark genug sein, unsere Stimme zu erheben und friedvoll gegen diese rücksichtslosen Machthaber Stellung beziehen.
Stehen wir auf:
beziehen wir Stellung gegen Neid, Hass, Habgier, Gewalt, Intoleranz und Missgunst.
Stehen wir auf:
und sind wir bereit unsere Stimme immer wieder zu erheben und für den Frieden einzustehen.
Dann können wir vielleicht doch noch unter Benutzung unserer Intelligenz dazu in der Lage sein, einem dauerhaften Weltfrieden wieder näher zu kommen.
Konstantin Wecker sagte einmal:
Eine Gesellschaft, die Gewalt als Selbstverständlichkeit zur Erlangung des Friedens akzeptiert, ist dringend therapiebedürftig.
Begeben wir uns in diese Therapie:
Lernen wir wieder, mehr auf andere Menschen zu achten, statt auf uns selbst.
Dann kommen wir gemeinsam einen großen Schritt weiter.
Denn:
Frieden ist nicht Abwesenheit vom Krieg,
Frieden ist eine Tugend,
Frieden ist eine Geisteshaltung,
Frieden ist eine Neigung zu Güte
Frieden ist Vertrauen und Gerechtigkeit.
(Spruch frei umformuliert nach Baruch de Spinoza)
Und so bitte ich Sie alle mit mir um den Frieden in der Welt zu beten.
Herr, unser Gott,
wir spüren die Wunden unserer Welt. Unsere Welt leidet am Krieg.
Sie leidet an Unmenschlichkeit und Lieblosigkeit.
Sie leidet an jedem Schlag, an jeden Schuss, an jeder Bombe, an jedem Attentat.
Wir betrachten diese Wunde mit Angst und Sorge.
Wir haben Angst, dass sie sich ausbreitet statt zu heilen, wir spüren auch, dass wir diese Wunde mit zu verantworten haben.
Herr, unser Gott,
lass die Regierenden dieser Welt ernsthaft nach Wegen zum Frieden suchen und die Kriege möglichst schnell beenden.
Lass nicht noch mehr Menschen unter den gewaltsamen Auseinandersetzungen leiden.
Hilf den zahlreichen Opfern die unter Verfolgung, Misshandlung und unter katastrophalen wirtschaftlichen Verhältnissen leiden.
Herr, unser Gott,
lass uns immer wieder den Mut finden, uns für den Frieden einzusetzen,
durch Worte und Taten,
durch Teilen und Abbau von Trennendem
und durch Widerstehen der Gewalt.
Amen.