So gut wie alle Vereine suchen jetzt, wo die geburtenschwachen Jahrgänge nachrücken, mehr oder weniger verzweifelt Nachwuchs. Besonders betroffen hiervon ist das Brauchtum.
Unsere Nachbarn in den Niederlanden hatten vor wenigen Jahren das gleiche Problem. Dort wurde es hervorragend gelöst.
In die Schulen gingen die Vertreter des Brauchtums in die Klassen (dort vor allen Dingen in die Schützen) .
In den Unterrichtsstunden wurde die Geschichte und die Bedeutung des Brauchtums vermittelt. Im Musikunterricht lernte man passende Lieder und Musikstücke. Man bastelte Musikinstrumente und Kostüme um das Ganze dann in die Öffentlichkeit zu bringen.
Beim Kinder Schützenfest der OLS standen an einem Donnerstag! des Jahres 2017 rund 40.000 Menschen am Straßenrand jubelten und feierten die Kinder.
Das Konzept des Comitees Düsseldorfer Karneval sieht wohl ähnlich aus. Zahlreiche Düsseldorfer Schulen und Kindertagesstätten machten mit und so marschierten über 3.500 Teilnehmern am Karnevalssamstag 2018 im Karnevalszug der Kinder mit. Toll: das Brauchtum steht zusammen und viele Schützen hatten sich als Begleiter, wie es die Sicherheitsbestimmungen vorschreiben, zur Verfügung gestellt.
16 Kapellen und über 50.000 Besucher am Straßenrand sorgten für Stimmung. Und auch sonst ist man um die Jugend bemüht: über 600 Kinder nahmen am diesjährigen Zeltlager und anderen Aktivitäten der Jugendabteilung des CC teil.
Tolle Arbeit – wenn nur jedes zehnte Kind den Karnevalisten die Treue hält, dann sind dies 200 neue Mitglieder. Jugendarbeit die sich auch irgendwann bezahlt macht.
Was mich betrübt ist die Tatsache: als vor einigen Jahren der erste Chef der Bilker Schützen, Uli Müller, den Vereinen im Düsseldorfer Süden das von mir aus Holland mitgebrachte Konzept eines Kinderschützenfestes vorstellte, wurde er belächelt….. schade.
Der CC zeigt das so etwas sehr wohl möglich ist.