Am 1. September 2019 wurde das Stadt-Schützenfest in Mönchengladbach gefeiert.
Der 1. September…. - ein Datum welches unrühmlich in die Geschichtsbücher einging.
Am 1. September vor 80 Jahren begann, von Deutschland ausgehend, der zweite Weltkrieg und brachte unsägliches Leid über die Menschen Europas.
Darf man an solch einem Tag Schützenfest feiern?
So fragte auch Bezirksbundesmeister Horst Thoren. Doch, man darf ! Er berichtete aus Gesprächen, welche er mit polnischen Schützenkameraden während der Frühjahrstagung der EGS in Krakau geführt hatte. Fazit: Schützen sind eine friedvolle Vereinigung, die zum Erhalt des Friedens beitragen. Ganz besonders wenn sie – wie hier -völkerverbindend – gemeinsam feiern.
So wurde denn ein Kranz niedergelegt, zum Gedenken an die Opfer, bevor das Fest mit der Krönungsmesse seinen weiteren Verlauf nahm. Eine Krönungsmesse übrigens, welche ich selten in einer solchen Intensität erlebt habe. Feierlich zelebriert, die neuen Majestäten wurden während der Messe gekrönt, eine mitreißende Predigt des Weihbischofs Monsignore de Jong aus Roermond, Chor und Orchester – das war hoch feierlich, perfekt und eindrucksvoll!
Mit einer Wertigkeit, wie sie im Schützenwesen (leider) nicht immer gelebt wird, präsentierten sich die Gladbacher Schützen dann auch außerhalb der Kirche .
Ein farbenprächtiges buntes Bild beim Festzug und der Parade, welche über 40.000 Zuschauer anlockten.
Der hervorragend gespielte Zapfenstreich zum Ende der Parade lies die Gedanken kreisen: „Einigkeit und Recht und Freiheit“ …. vor 80 Jahren um diese Zeit hatten die ersten deutschen Bomben Tod und Verwüstung nach Polen gebracht….. , heute werden zu gleicher Zeit die letzten Kreuze auf den Wahlzetteln in Sachsen und Brandenburg gemacht …. !? Wir leben in Frieden und Freiheit, doch Freiheit bedeutet auch Verantwortung, die leider nicht immer gelebt oder falsch verstanden wird.
Was wird aus den dunklen Wolken am Horizont?
Die düsteren Gedankengänge werden durch die Klänge der Europahymne hinweg gepustet.
Schützen für Europa, das sich hier – nicht nur durch die Anwesenheit des Europa-Königspaares Leo und Irma Niessen – spürbar vereint und zusammenwächst.
Lasst uns für ein freies und einiges Europa kämpfen, dort liegt die Zukunft!
Das Gladbacher Schützenwesen präsentierte sich von seiner besten Seite, auch durch eine Vielzahl junger Schützen und unglaublich vieler Klompen Mädels, die den Bruderschaften zugeordnet sind.
Nach der Parade ging es mit kurzem Zugweg zum Sonnenhausplatz, wo schon seit den Mittagstunden das Volksfest mit einem bunten Bühnenprogramm die Bürger begeisterte. Eine kurze Präsentation der neuen Majestäten, aber auch des Europakönigs. In Mönchengladbach wurde sichtbar, wie ein gangbarer Weg in die Zukunft der Schützen aussehen könnte… aber auch, wie Europa im Schützenwesen zusammenwächst.