Das letzte Mal hatte sich die Schützenfamilie 2019 in Monschau zur Herbsttagung gesehen. Jetzt, im April 2022, waren sie wieder aus allen Teilen Europas angereist. Wer 10 – 12 oder 15 Stunden Autofahrt und solche Strapazen auf sich nimmt, der macht es mit Herzen und nicht, weil es sein muss. Entsprechend herzlich war das Wiedersehen zu dem rund 200 Delegierte aus 9 Ländern angereist waren.
Dieses Europa Treffen stand ganz im Zeichen des Ukraine Krieges. So wurde es beim Empfang des Oberbürgermeisters der Stadt Mönchengladbach in der City Kirche sehr emotional, als die Generalkonsulin der Ukraine, Iryna Shun und der Vorsitzende des Konsularischen Corps Polens in NRW, Jakub Wawrzyniak über die Situation in der Ukraine aber auch von den Flüchtlingen in unserem Land berichteten. Mit viel Beifall nahm die Diplomatin von EGS-Generalsekretär Peter-Olaf Hoffmann einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro für Soforthilfe entgegen.
Großen Beifall gab es für den Chef der Kosaken, Viktor Fedosiuk, der zum Treffen direkt aus der Ukraine angereist war. Als Dank für die bisherige Hilfe überreichte er drei, auf den Deckel einer Munitionskiste gemalte, Christus-Ikonen. Es zeigte sich, dass die Schützenbrüder in der Ukraine durch die deutschen Bruderschaften viel Unterstützung erfahren, dieses aber nicht ungefährlich ist. Erst in den letzten Tagen wurde ein Transporter aus Deutschland auf seinem Weg durch die Ukraine beschossen, wobei auch Menschen ums Leben kamen.
Diese Hilfe kann durch das gute Netzwerk und die direkten Kontakte in die Ukraine sehr genau koordiniert werden. Es finden besonders Babynahrung, Arzneimittel, Werkzeug und Geräte den Weg in die Ukraine. Aber auch Fahrzeuge (Krankenwagen) wurden und werden inzwischen durch diese Kontakte in das Kriegsgebiet geliefert. So fuhr ein gespendeter Transporter direkt von der Tagung nach Lemberg und wurde von einem Bus mit Hilfsgütern begleitet, der auf der Rückfahrt Kriegsflüchtlinge mit nach Deutschland nehmen wird. Am späten Nachmittag dann der Gottesdienst in der Gladbacher Münsterbasilika mit Investitur neuer Ritter und anschließendem Zapfenstreich, bevor der Tag in der Hausbrauerei Jöres einen gemütlichen Ausklang fand.
Viel Nachholbedarf zu den verschiedensten Themen gab es bei der Plenarversammlung der EGS am Samstagmorgen. Wahlen / Wiederwahlen standen auf der Tagesordnung, brachten aber keine Veränderungen. Allen gewählten / wiedergewählten herzlichen Glückwunsch. Peter - Olaf Hoffmann gab zu verstehen, daß dieses seine letzte Amtszeit sein wird. Gebhard Gohla (Peine) wurde für seine mehr als 20-jährige Vorstandsarbeit in der Region 1 in den Ehrenrat berufen.
Auch hier stand die Hilfe für die Ukraine weit oben auf der Tagesordnung - aber auch in die Zukunft wurde geblickt. Das Europa Schützenfest in Deinze steht unmittelbar bevor, das Europa Schützenfest 2024 in Mondsee ist in Vorbereitung.
An die Versammlung schloss sich ein Mittagessen in der Brauerei Jöres an. Einige Mitglieder fanden noch den Weg zum Schützentreffen am dicken Turm, welches in unmittelbarer Nachbarschaft stattfand.