„Ist das nicht ‚Der mit dieser Schützenpuppe‘?“ fragte eine weibliche Stimme. Einhellige Antwort aus der Runde: „Ja!“ „Unser Yannick wünscht sich so sehr diesen ‚Schützen Willi‘ aber ich weiß überhaupt nicht, wie ich dran kommen soll!“ folgte die Erklärung. Wer Yannick war, wussten alle, es war das Sorgenkind dieser Familie.
Yannick ist jetzt 16,5 Jahre alt. Er hatte mit 3,5 Jahren einen Atemstillstand. Dadurch hat er einen Hirnschaden erlitten und war von jetzt auf gleich mehrfach schwerstbehindert. Zuvor ein frohes, gesundes Kind, konnte er ab da nichts mehr. Im Kreis der Schützen, möglichst mit viel Rumtata, fühlt er sich pudelwohl, das zeigt seine Mimik. Umgekehrt kümmern sich Schützen gerne und hilfreich um diese Familie.
Der ‚Schützen Willi‘ hingegen ist im Schützenbrauchtum bekannt. Als Jungschütze begeistert er in Büchern, wie aber auch als Puppe, Kinder für das Schützenwesen. Gladbachs Schützenchef Horst Thoren hat den Willi nach eigenen Vorstellungen und einer Zeichnung der Brauchtumsautorin Birgitta Ronge anfertigen lassen. Diese Puppe ist von einer Fachfirma für pädagogisches Spielzeug in Handarbeit gefertigt, vermittelt somit auch einen gewissen Wert.
Wie Schützen nun einmal sind, hilfsbereit nämlich, flitzten einige Kameraden sofort durch den Landtag, Horst Thoren hinterher und vermittelten ihm diese Geschichte. „Keine Frage, das regeln wir in den nächsten Tagen!“ so der EGS Vizepräsident und wirklich konnte der „Schützen Willi“ schon bald auf den Weg gebracht werden.
Gerade zum richtigen Zeitpunkt. Nach einer schweren Operation an der Wirbelsäule musste Yannick in eine Reha-Maßnahme. Dort in der Fremde wird ihm der Willi ein treuer Begleiter sein.