Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9881 - letzte Aktualisierung: Montag 22.04.2024

Das erfordert Mut

Zapfenstreich in Düsseldorf Rath 


Wie es um das Schützenwesen in unserem Land bestellt ist, wissen wir alle. Bekannt ist auch das es deutliche Unterschiede (Stadt/Land) in diesem Brauchtum gibt.
Insbesondere in den Städten stehen die Schützenvereine vor besonderen Herausforderungen und so ist es durch aus interessant, wie sie ihren Weg in die Moderne finden.

Rath ist ein Stadtteil im Nordosten Düsseldorfs mit rund 20.200 Einwohnern. Rath hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht.
Heute ein vielfältiger und lebendiger Stadtteil mit einem hohen Migrationsanteil in der Bevölkerung.
Rath hat auch ein reiches Brauchtum, das sich in Karnevalsumzügen, Schützenfesten und Martinszügen ausdrückt und ist ein Stadtteil mit Tradition und Zukunft. (Bing KI)

So gesehen ist Düsseldorf Rath, auf dem ersten Blick gesehen, nicht der ideale Nährboden um hier Schützenvereine wachsen und gedeihen zu lassen.
Dennoch hat es dieser Verein geschafft, einen starken Anteil Jugendlicher für sich zu gewinnen, auch der Jungschützenabend im Festzelt oder der starke Anteil junger Menschen im Festzug, (darunter ein hoher Anteil weiblicher Mitglieder) bestätigt den Erfolg dieser Arbeit.

Der Zapfenstreich 2023 fand nicht im Festzelt oder einem abgeschiedenen ruhigen Platz statt, man wagte sich mitten ins Zentrum des Stadtteils.
Hier findet sich das Rather Carree, eine öffentliche Grünfläche neben einem Wohn und Einkaufszentrum, Treffpunkt für jung und alt, für alle Bevölkerungsschichten und Nationalitäten ist.
Direkt angrenzend ein schön angelegter Kinderspielplatz, von dem Kreischen und Lachen der Kinder herüberschallt.

So auch am Samstag Nachmittag, als der Schützenzug hier eintraf und viele Bürger und Menschen mit Migrationshintergrund überraschte.
Wer sein Augenmerk auf die Zuschauer richtete, spürte bald wie offen und neugierig die meisten der Zuschauer mit dieser Situation umgingen.
Selbst die Kinder verstummten und schauten neugierig, auf Klettergerüsten sitzend, dem Geschehen zu.

Ein interessanter Gedanke, einmal dorthin zu gehen, wo die Menschen des Stadtteils sind.
Wohl wissend, dass man nicht alle erreichen wird, aber um zu zeigen, wer Schützen sind.
Das ist nicht nur eine Einladung, sondern auch ein gutes Statement.


Den Menschen hat es gefallen, es gab großen Beifall.
Manch einem wird es nicht würdevoll genug gewesen sein, zumindest war es aber mutig, denn wir brauchen dringend Veränderungen.
Ohne solche Versuche wird es diese aber nicht geben.

Rene Krombholz

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