„Noch vor 2 Tagen ist eine Bombe 50 Meter neben Viktor eingeschlagen, er hätte tot sein können! Wenn er nach dieser Tagung in seiner Heimat zurückfährt, weiß er nicht, ob er sein Haus und seine Familie noch Wiedersehen wird. Und wenn wir hier auseinander gehen, wir wissen nicht ob wir Viktor noch einmal wiedersehen werden oder ob die Schützenbrüder in der Ukraine diesen Kampf überhaupt erleben werden!“
Drastische Worte In der Balver Höhle während der Herbsttagung 2025 der EGS. Es folgte absolute Stille, Tränen in den Augen vieler Schützenbrüder und -schwestern. Ein kollektives Innehalten. Ein Moment, der zeigte, wie gut es uns geht – wie zerbrechlich Frieden ist und wie wichtig der Friedensappell und unsere Friedensbewegung die Bestrebungen der EGS für ein vereintes Europa wirklich sind.
Von Mariusz Wegner aus der Kurkowe Strzelecki Bruderschaft in Tuchola / Polen kamen diese Worte. Er sollte hier, für sein Engagement mit dem Silbernen Verdienstkreuz der EGS geehrt werden. Doch mit Tränen in den Augen lehnte er ab. „Diese Auszeichnung gehört den Kosaken und den Menschen in der Ukraine – nicht mir“, sagte er. Und bat darum, das Ehrenkreuz stattdessen den Betroffenen zu widmen.
Auch der erste Mann der Schützen (Kosaken) in der Ukraine, Viktor Fedosiuk, stand mehrfach im Mittelpunkt. Es war allen Teilnehmern der Veranstaltung eine wirklich große Freude auch einige Vertreter der Ritterschaft aus der Ukraine begrüßen zu dürfen.
Bereits bei der Begrüßung der Teilnehmer am Donnerstagabend wies Generalsekretär Peter-Olaf Hoffmann darauf hin wie wertvoll es ist, wenn wir hier in unserem Land, ohne Sorgen feiern und solche Tage genießen können. Bekanntlich sieht es in der Ukraine anders aus und keiner weiß, was die Zukunft bringt. Der erste Chef der Kosaken war sichtlich gerührt als alle Teilnehmer diese Worte mit Standing Ovation bekräftigten.
Die Schützen aus der Ukraine (Kosaken) waren die ersten, die 2014 Zelte und Barrikaden auf dem Maidan errichteten, um ihre Heimat und die Demokratie zu verteidigen.
Seit Beginn des Krieges unterstützt die EGS den Freiheitskampf der Ukraine. Wöchentlich rollen LKWs mit Hilfsgütern gen Osten. Die Schützengilden aus Polen und Tschechien leisten Großartiges – und wurden dafür geehrt
Diese Tagung war mehr als ein Fest. Sie war ein Weckruf. Ein Ruf nach Menschlichkeit. Ein Ruf nach Frieden. Ein Ruf, der uns alle betrifft.