Das BHDS-Bundesfest begann am Freitagabend mit einem ökumenischen Gottesdienst im Gladbacher Münster, gefolgt vom feierlichen Großen Zapfenstreich. Im Anschluss versammelten sich die Gäste zum Brudermahl in der Citykirche, während auf dem Alten Markt das Altstadt Open Air mit der „Remember Band“ für ausgelassene Stimmung sorgte.
Am Samstagmorgen starteten die Schießwettbewerbe in Rheindahlen, bei denen die besten Schützen aus ganz Deutschland ihr Können unter Beweis stellten. Am Nachmittag wurde am Rathaus symbolisch ein Demonstrationsvogelschuss durchgeführt, bevor die neuen Majestäten auf dem Alten Markt vorgestellt wurden.
Hier sind die aktuellen Majestäten
Bundeskönig 2025
-Ralf Lipperheide
St. Sebastianus Zweifall, Bezirk Stolberg, Diözese Aachen
Diözesanmajestäten
Aachen: Julian Hardt
St. Konrad Willich-Grenzweg, Bezirk Viersen-Mitte
Köln: Michael Monschau
St. Sebastianus Heimertzheim, Bezirk Vorgebirge
Münster: Michael Raß
St. Sebastianus Rheinberg, Bezirk Moers, Landesbezirk Niederrhein
Paderborn: Stefan Fischer
St. Josef Merlsheim-Schönenberg, Bezirk Höxter
Essen: Willi Barbe
St. Ewaldi Duisburg-Laar, Bezirk Duisburg-Süd
Trier: Luca Reufels
St. Sebastianus Rothe Kreuz, Bezirk Linz-Neuwied
Der Abend gipfelte im festlichen Bundeskönigsball in der Kaiser-Friedrich-Halle, bei dem Tradition und Geselligkeit auf besondere Weise miteinander verschmolzen.
Der Sonntag begann mit einer Freiluftmesse am Geroweiher, bei der die neuen Bundes- und Diözesanmajestäten feierlich proklamiert wurden. Im Anschluss zog der große Festzug mit rund 15 tausend Schützenbrüdern und -schwestern durch die Innenstadt. Den Abschluss bildete ein musikalisches Programm auf dem Alten Markt, das die Vielfalt des Schützenwesens noch einmal unterstrich. Hochmeister Emmanuel Fürst zu Salm-Salm betonte in seiner Ansprache: „Das Schützenwesen ist mehr als Tradition – es ist gelebte Verantwortung für unsere Gesellschaft.“
Bundesschützenmeister Robert Hoppe sagte bei der Proklamation: „Unsere Majestäten sind Botschafter des Friedens, der Freundschaft und der Werte, die uns verbinden.“
Horst Thoren, Vorsitzender des Mönchengladbacher Bezirksverbands und Mitinitiator des Festes, sagte im Vorfeld: „Wir wollen zeigen, wie lebendig und werteorientiert das Schützenwesen ist – offen, sozial und traditionsbewusst.“
Das ist gelungen. Sein Engagement war maßgeblich für die Organisation und die Kommunikation rund um das Fest.
Trotzdem muss über einige Dinge nachgedacht werden.
Unsere Reels und Kurzberichte auf Facebook und Instagramm erreichten innerhalb von nur 24 Stunden über 115.000 Menschen – ein beeindruckender Wert für ein traditionsreiches Event. Die Resonanz war allerdings gemischt:
„Ungerechtfertigte Abschleppaktionen“
„Kein Schmuck auf den Straßen – wo bleibt die Festlichkeit?“
„Wann ist der Rotz endlich vorbei?“
„Keine Lust, mir besoffene Kerle anzugucken“
„Blasmusik, Alkohol und alte Männer – das ist doch kein Fest für alle“
„Holzgewehre, veraltete Holzköpfe – was soll so ein Sch….“
„Was bilden sich die Nichtsnutze eigentlich ein? Zum saufen alles lahmzulegen!
Diese Stimmen zeigen deutlich: Das Schützenwesen steht vor der Herausforderung, Vorurteile abzubauen und moderne Kommunikationsformen zu nutzen, um seine sozialen und kulturellen Werte sichtbarer zu machen. Nicht erst seit gestern wissen wir das.
Ein Test direkt durchgeführter Test mit der KI von Meta ergab: Zwar erkennt die KI die Struktur und Organisation des Schützenwesens, doch soziale Aspekte wie Hilfsbereitschaft, Gemeinschaft und Ehrenamt wurden nicht ein einziges Mal genannt.
Auch eine Google-Suche „Bundesfest Mönchengladbach“ brachte sieben relevante Berichte über das Geschehen der letzten Tage – ein ernüchterndes Ergebnis. Davon waren 2 Ergebnisse unseren Aktivitäten zugeordnet.
Fazit
Das Bundesfest 2025 war ein kraftvolles Zeichen für Zusammenhalt und Tradition – aber auch ein Spiegel gesellschaftlicher Erwartungen. Die Schützen stehen vor der Aufgabe, ihr Image zu modernisieren, mehr Transparenz zu schaffen und die sozialen Werte ihres Tuns stärker zu kommunizieren.