Was die meisten von uns nicht für möglich hielten ist plötzlich Realität. Dieser Albtraum ist wahr geworden, Krieg in Europa. Panzer, die alles niederwalzen, Bomben die töten, unsagbares Leid, Bilder die via TV und Internet zu uns kommen und uns sprachlos werden lassen.
In beeindruckender Weise schließen sich Bündnisse und Nationen zusammen um Einhalt zu gebieten.
Wir reagieren mit Spendenaufrufen und Sammlungen. LKW-Konvois unterwegs in Richtung Ukraine. Entgegensetzt bewegen sich die Flüchtlingsströme, für die wir hier Unterkünfte schaffen.
Das ist gut so - diese Hilfe ist für die betroffenen Menschen überlebenswichtig.
Über 7 Jahrzehnte friedliche Vergangenheit liegen hinter uns. Zumindest in Europa – alles andere war ja so weit weg! Viele Menschen unter uns sind aber älter und haben die Kriegszeit in Deutschland noch miterlebt.
In sich tragen sie die Erinnerung an schreckliche Stunden zwischen Trümmern, in Luftschutzkellern, dem heulen der Sirenen und detonieren der Bomben. Diese Erinnerungen sind im Laufe der Jahre von einem Leben in Frieden und Wohlstand überdeckt worden. Ganz in Vergessenheit geraten sie dennoch nicht. Sie sitzen im Gefühl, dem Unterbewusstsein der Menschen und das vergisst nichts.
Jetzt kommen diese Gefühle durch das aktuelle Geschehen, wieder an die Oberfläche.
Nicht nur unseren Senioren bereitet das aktuelle Weltgeschehen Sorgen und Ängste. Viele Fragen tauchen auf, die niemand beantworten kann. Unsere jüngsten Generationen kämpfen noch mit den isolierenden Elementen der Pandemie, während sie jetzt von schrecklichen Bildern dieses Krieges via sozial Media eingeholt werden. Schon für Erwachsene schwer zu ertragen, stellt sich die Frage: was macht das mit unseren Kindern? Auch Eltern haben nicht immer die richtigen Antworten parat, sofern sie überhaupt die Sorgen ihrer Kinder registrieren..
Dieses Geschehen zwischen alten Denkweisen der Vergangenheit und friedlicher Zukunftsorientierung macht sprach und hilflos. Antworten gibt es nicht und selbst Querdenker und andere laute Gruppierungen werden stiller.
Proteste, Fahnen, Kirchenglocken all das sind Zeichen von Solidarität und jetzt notwendig.
Eigentlich sogar so notwendig, dass sich alle Menschen auf der Straße zum Zeichen des Friedens die Hände reichen oder umarmen müssten. Ein Freedom Day zum Thema Menschenrechte…
Ein Miteinander ist jetzt wichtiger denn je – helft der Ukraine – aber vergesst die Nachbarn nicht.
Das, was grad passiert, betrifft uns alle. Ganz sicher sind auch Menschen in Deiner Nähe, Ältere die von der Vergangenheit eingeholt werden, jüngere die nach Antworten und Gleichaltrige die einen Schimmer Hoffnung suchen.
Hinhören, zuhören, Zuspruch geben oder trösten – es erfordert nicht viel, ist aber ein großer Schritt zu einem besseren Miteinander.
Es ist schlimm was derzeit passiert - wir müssen helfen, intensiv und unbedingt!
Aber wir müssen auch Ruhe bewahren und unsere Kraft erhalten - füreinander und miteinander um dann für Andere da sein zu können.
Der Weg in eine bessere Zukunft fängt bei uns an. Jetzt und hier ...... an unserer Wohnungstür.