Da erreicht mich ein Newsletter des rheinischen Schützenbundes mit den Ergebnissen zur vorhergegangenen Mitgliederbefragung. Ein Thema welches mich sehr interessiert, war ich doch vor einigen Jahren im Arbeitskreis zum Qualitätsmanagement für externe Kommunikation beim RSB eingebunden.
In der Zwischenzeit war es unruhig um und in dem Verband geworden, vieles was damals angedacht war, konnte nicht umgesetzt werden. Inzwischen hat sich das wieder beruhigt, umso mehr interessiert diese Umfrage.
Der Rheinische Schützenbund hat nach eigenen Angaben71.000 Mitglieder.
Rund 1900 haben an der Umfrage teilgenommen,
nicht einmal 3% der Mitglieder!
Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger als schlechtes Interesse der Mitglieder am eigenen Verband, ist aber eher als Zeichen der Zeit zu werten, nicht unbedingt der Verbandsarbeit anzulasten.So ist das heute - leider!
Aufschluss gibt es auch über die Verteilung zwischen den Geschlechtern:
87 % männlich und 13 % weiblich.
Interessant auch die Altersstruktur:
weniger als ein Prozent der Mitglieder sind jünger als 18 Jahre.
5 % der Mitglieder sind 18-27 Jahre alt,
94 % der Mitglieder sind älter als 28 Jahre.
Nachwuchs????
Die Verteilung der aktiven Beteiligung in den angeschlossenen Vereinen sieht folgendermaßen aus:
Sport 87 % Tradition und Brauchtum 29 %.
So sieht sich der rheinische Schützenbund zurecht mehr als Sport, denn als Traditionsverband.
Ob dieses in der Außenwirkung sinnvoll ist, darüber lässt sich diskutieren, mit Imageproblemen haben beide Gruppierungen zu kämpfen.
Meiner Meinung nach ist eine Symbiose in diesem Falle sinnvoller.
Erfreulicherweise hat sich inzwischen im rheinischen Schützenbund auch ein Arbeitskreis zur Förderung von Tradition und Brauchtum gebildet und bereits seine Arbeit aufgenommen.
Unterstützung vom RSB wird in der Umfrage gefordert:
49 % der Befragten fordern eine größere Unterstützung bei der mit Mitgliedergewinnung,
30 % möchten mehr über aktuelle Themen informiert werden.
Wie und Wo informieren sich die Mitglieder über den RSB?
zu 69 % über die Webseite - 44 % im RSB Journal.
Der Trend zu den Online-Medien ist unverkennbar, erstaunlicherweise spielen hier die sozialen Netzwerke aber eine untergeordnete Rolle.
Dieses lässt sich (meiner Meinung nach) auf das höhere Durchschnittsalter der Befragten zurückführen.
Will man allerdings Nachwuchs generieren, muss man sich dorthin begeben wo man diese Altersgruppe erreicht.
Das ist in den sozialen Netzwerken der Fall, hier könnte auch der Wunsch der Mitglieder nach einem schnelleren Informationsaustausch erfüllt werden.
Die Angst vor Facebook und Co. ist in der hier befragten Altersgruppe weit verbreitet.
Es steht immer die Frage im Raum: wie geht man mit schlechten Äußerungen Anderer um? Was tun bei negativen Kommentaren? Hier wegzuschauen ist nicht die Lösung, geschimpft, gepöbelt wird über Schützen ohnehin immer mehr.
Persönlich vertrete ich die Meinung, dass es hier besser wäre Flagge zu zeigen, darzustellen was Schützen leisten. Kein großes Unternehmen, nicht einmal die EU, Die Bundesregierung oder Andere wollen auf Facebook verzichten und sind hier vertreten.
Das ausgrenzen der sozialen Netzwerke ist die schlechteste Lösung, da hier auch der Weg zur Jugend und zur Nachwuchsgewinnung abgeschnitten wird.
Es gibt hier genügend Möglichkeiten Unerwünschtes weitgehend zu vermeiden. Und sich einer Diskussion zu stellen dürfte sinnvoller sein als davor wegzulaufen, darüber sollte sich der RSB (aber auch alle anderen Verbände) im klaren sein….