Ist eine politische Partei, die von deutscher Geschichte, von Eigenheiten des Volkes, keine Ahnung hat, historische belegbare Tatsachen eigennützig verdreht überhaupt in einer Demokratie tragbar?
Nach den bedenklichen und unschönen Äußerungen gegen Schützenvereine von Seiten DIE LINKEN bat Britta Damm als Vorsitzendende der IGDS und damit Chefin von 15.000 Düsseldorfer Schützen, die Fraktion um eine Stellungnahme.
Diese fiel noch krasser aus und lässt erschrecken: hier haben Menschen, die am Ruder der Macht sitzen und unser Land (mit) regieren, keinerlei Ahnung von deutscher Geschichte und schlimmer noch: es werden historische Ereignisse unter vollkommener Verdrehung der Tatsachen für parteipolitische Zwecke verbogen.
Hier ist die Stellungnahme der Partei die Linken:
Sehr geehrte Frau Damm,
sie baten um eine kurzfristige Stellungnahme der Ratsfraktion zur Ablehnungsbegründung der Fraktion DIE LINKE in der Bezirksvertretung 03. Als Sprecherin und Sprecher der Ratsfraktion DIE LINKE kommen wir gerne Ihrer Bitte nach.
Grundsätzlich lehnen wir als die Partei DIE LINKE jede Form der Militarisierung einer Gesellschaft ab. Dies haben wir in unseren Anträgen gegen Werbeveranstaltungen der Bundeswehr in Düsseldorfer Schulen, gegen einen Empfang im Düsseldorfer Rathaus nach dem Reservistenschießen im September, gegen Rekrutierungsversuche unter Arbeitssuchenden im Arbeitsamt, gegen jede Form von Auslandseinsätzen und gegen Waffenexporte jeder Art deutlich gemacht. So stehen wir auch dem "Brauchtum" der Schützenvereine äußerst kritisch gegenüber.
Die Schützenvereine bedienen sich eines militärischen Sprachgebrauchs und Offizierstiteln.
Die Schützen ziehen oft begleitet von Marschmusik uniformiert wie bei einer Militärparade durch die Straßen der Orte. Dies führt natürlich zu einer Militärverherrlichung gerade bei Kindern und so ist die Ablehnung unserer Fraktion in der BV 3 auch richtig begründet.
Anmerkung der Redaktion:
Ebenso wie Sportvereine, Firmen oder andere Gemeinschaften geben sich Schützen durch ein gemeinsames Äußeres als zugehörig zu erkennen: die Uniform.
Wer schon einmal versucht hat , mit einer größeren Gruppe Menschen eine längere Wegstrecke gemeinsam zurück zu legen, wird den Vorteil des Gleichmarsches erkannt haben.
Auch die Historie der Schützenvereine ist sehr bedenklich. Sie sind aus den mittelalterlichen Schützengilden, die vorwiegend aus Kriegsveteranen bestanden, hervorgegangen.
Anmerkung der Redaktion:
Die Schützengilden des Mittelalters waren Notgemeinschaften. Gegründet als Betgemeinschaften (kirchlich religiös) oder als Bürgerwehr zur Verteidigung der Städte und Dörfer im Falle eines Angriffs, wenn die heimischen Heere nicht präsent waren. Zudem galten strenge Aufnahmebeschränkungen. Nur unbescholtene Bürger wurden aufgenommen. Viele saßen zeitgleich in den ersten Stadtparlamenten und wachten über die Freiheit der Bürger.
Im Text werden offensichtlich Schützen mit den später umherstreunenden Landsknechten verwechselt.
Ab 1933 passten sie sich sehr schnell dem nationalsozialistischen System an und schlossen freiwillig bereits 1933 jüdische Mitbürger aus den Schützenvereinen aus.
Anmerkung der Redaktion
Hier werden Tatsachen vollkommen verdreht: Nach Machtübernahme des NS Regimes übernahm der Reichssportbund nach den „Führer – Führung Prinzip“ die Führung ALLER Vereine. Angefangen vom Sport, über Karnickelzüchter - bis hin zu Schützenvereinen. Dieses kam einer Entmachtung gleich. Die Vereine mussten sich dem Regime unterwerfen und / oder wurden verboten / verfolgt.
Die Bruderschaften versuchten als „religiöser Verband“ weiter zu agieren, dieses wurde ebenfalls untersagt. Die Vereine jener Zeit waren entmachtet.
Ebenso verhielt es sich mit dem „freiwilligen Ausschluss“ jüdischer Bürger, der keineswegs freiwillig war. Die Geschichte belegt, das es bei den Schützenvereinen im Münsterland, aber auch im Sauerland viele Schützen gab, die jüdisch Verfolgte versteckten und sich im Widerstand organisierten.
So war es nicht verwunderlich, dass nach 1945 die Schützenvereine durch die Alliierten in Deutschland verboten wurden. In der Bundesrepublik wurden sie wieder erlaubt.
Anmerkung der Redaktion:
Ebenfalls vollkommen falsch. Verboten waren nach Kriegsende Feuerwaffen, nicht die Schützenvereine. Zwar mussten alle Bürger (also auch Schützen) den Vorgang der Entnazifizierung durchlaufen, aber so konnten die Schützen schon recht schnell wieder ihre Vereine neu beleben und auch Schützenfeste feiern. (in Bilk 1946)
In der Regel bedienen sich die Schützenvereine in der Namensgebung katholischer Heiliger und stehen so der katholischen Kirche nahe. So ist auch zu erklären, dass im Juli 2014 ein 33 jähriger Muslim im westfälischen Werl-Sönnern als Schützenkönig gekürt und daraufhin seinen Titel wieder abgeben sollte, weil die Schützenbruderschaft in Werl laut ihrer Satzung eine "Vereinigung von christlichen Menschen" sei.
Anmerkung der Redaktion:
Teils richtig: es handelt sich um eine Bruderschaft, welcher der katholischen Kirche eng verbunden ist und deren Vereinsleben / Satzung streng kirchlich gekoppelt ist. Aber nur ein Teil der Schützen werden als Bruderschaften geführt.
Dies alles entspricht nicht unseren Vorstellungen von einer toleranten, offenen und friedensliebenden Gesellschaft.
Anmerkung der Redaktion:
Besonders die Schützen machen es vor, wie ein friedliches Miteinander in der Gesellschaft aussehen kann. Nicht nur, das sie als älteste bürgerliche Vereinigung überhaupt die Jahrhunderte überdauert haben, sondern auch international. In der europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen funktioniert das Miteinander hervorragend.
Übrigens auch mit sehr viel Hilfe untereinander und vor allen Dingen mit sehr viel Respekt und Toleranz im Umgang mit Andersartigkeit der jeweiligen Mitgliedsländer.
Eine sinnvolle öffentliche Förderung des Schützenwesens können wir aus diesen Gründen nicht erkennen. Es gibt andere Formen des nachbarschaftlichen Engagements, der Traditionspflege, der Integration und Freizeitgestaltung, die förderungswürdig sind.
Anmerkung der Redaktion:
Abgesehen davon, das es auch in Schützenvereinen andersgläubige, andersfarbige und andersdenkende Mitglieder gibt (was den LINKEN wohl nicht geläufig ist).
Nachbarschaftliches Engagement? Die deutschen Schützenvereine erbringen eine monatliche Wertschöpfung von 72 Millionen Euro, ehrenamtlich, zum größten Teil in Richtung Allgemeinwohl – und sind nicht förderungswürdig?
Uns ist bewusst, dass Schützenvereine einen hohen Stellenwert bei der Brauchtumspflege im Rheinland haben. Wir halten diese Form des Brauchtums allerdings für bedenklich und deshalb auch für sinnvoll, wenn dies zu Diskussionen in Düsseldorf führt.
Mit freundlichem Gruß
Angelika Kraft-Dlangamandla.
Sprecherin der Ratsfraktion DIE LINKE der Landeshauptstadt Düsseldorf
Fazit:
Diese Stellungnahme der LINKEN ist eine Listung aus Vorurteilen ,aus Unwissenheit und Verdrehung geschichtlicher Tatsachen.
DIE LINKE wünschen / begrüßen eine öffentliche Diskussion, aber bitte wie soll man mit Jemand diskutieren, der vom Thema „Null Ahnung“ aber umso mehr Vorurteile hat?
Schlimm genug, wenn sich hierauf eine politische Verantwortung begründet….
Sollten Volksvertreter nicht Vertreter des Volkes sein?
Dazu müssten sie es kennen, wissen wovon sie reden. Düsseldorf hat 15.000 Schützen, wieviel Pateimitglieder haben DIE LINKE?
Hier werden leider nur eigene Dogmen eingebracht, wie wir es auch aus anderen politischen Zeiten und Staatsformen kennen.
Unsere Welt hat durch globales Zusammenwachsen und IT Technologien innerhalb weniger Jahrzehnte ein anderes Gesicht bekommen.
Natürlich wollen, müssen und werden Schützen sich hier auch in Zukunft einbringen.
Eines ist dabei zu bedenken: Schützen haben sich noch nie vereinnahmen lassen, politisch neutral haben sie den Weg gefunden und mit ihren Werten und Wertvorstellungen, mit ihrem Einsatz und besonnenem Denken die Jahrhunderte erfolgreich durchlebt, die verschiedensten Staatsformen übrigens auch.
Ein (wie von DIE LINKE gefordertes) Hurra, zu Allem „Ja und Amen“ schreien weil es politisch verordnet ist, nein Danke!
Wir sind nicht mehr in der DDR!
Rene Krombholz