Liebe Mitbürger aus der Fraktion der Linken
Sehr geehrte Frau Kraft-Dlangamandla - Sehr geehrter Herr Pfundner
Mit Entsetzen las ich die Begründungen Ihrer Vertreter in der BV 03, zur Ablehnung eines Zuschusses an die Oberbilker Schützen. Ebenso entsetzte mich Ihre Antwort auf die erbetene und erfolgte Stellungnahme an die Vorsitzende der IGDS Britta Damm.
Schützen gibt es rund 15.000 in Düsseldorf, nebst Familien und passiven Mitgliedern. Das sind nun mal nicht wenige, sondern deutlich mehr, als Ihre Partei Mitglieder vorweisen kann. Als Volksvertreter sind Sie gewählt, um sich mit Anliegen der Bürger zu befassen und auseinanderzusetzen. Dieses beinhaltet auch eine Informationspflicht Ihrerseits, um welche Interessensgemeinschaft es sich im Einzelfall handelt. Wie hier aufs deutlichste sichtbar wird, ist dies nicht erfolgt. Bedauerlicherweise folgen Sie irgendwelchen Vorurteilen, Ideologien, und versuchen zudem, eine eigene Parteimeinung auf Biegen und Brechen durchzusetzen.
Beigefügt erhalten Sie zu Ihrer Information das Manifest „Schützen im dritten Jahrtausend“, welches aufzeigt, mit welcher Vielfalt, mit welchem Hintergrund und welchen Zielen sich Schützen in der heutigen Zeit bewegen und …. Ihre Aussagen aufs deutlichste widerlegen.
Zudem möchte ich es nicht versäumen, Sie an dieser Stelle zumindest auf die wichtigsten Ihrer Irrtümer hinzuweisen und Ihnen gleichzeitig die richtigen Fakten an die Hand zu geben.
Sie unterstellen den Schützen eine militärische Herkunft
Das ist falsch. Die Schützengilden des Mittelalters wurden als Not- und Solidargemeinschaften gegründet, als Betgemeinschaften (kirchlich religiös) oder als Bürgerwehren zur Verteidigung der Städte und Dörfer im Falle eines Angriffs, wenn die heimischen Heere nicht präsent waren.
Zudem auch als Solidargemeinschaften zur Absicherung der Angehörigen – siehe „Am Anfang stand der Schutz“
Zudem galten strenge Aufnahmebeschränkungen. Nur unbescholtene Bürger wurden aufgenommen. Viele saßen zeitgleich in den ersten Stadtparlamenten und wachten über die Freiheit der Bürger.
Schützen waren niemals eine militärische Organisation!!!
Sie reden von einer Militärverherrlichung, die Sie gerade bei Kindern als bedenklich ansehen
Auch wenn,durch die große Anzahl der Schützen bedingt, eine Gliederung und Ordnung in die Struktur gebracht werden muss und sich dabei militärischer Begriffe wie Kompanie oder Division bedient wird, so ist das nicht militärisch. Dieses sind Verwendungsbezeichnungen, die auch in großen Konzernen des Wirtschaftslebens geläufig sind.Uniformen: ebenso wie Sportvereine, Firmen oder andere Gemeinschaften geben sich Schützen durch ein gemeinsames Äußeres als zugehörig zu erkennen: die Uniform.
Wer schon einmal versucht hat, mit einer größeren Gruppe Menschen eine längere Wegstrecke gemeinsam zurück zu legen, wird den Vorteil des Gleichmarsches erkannt haben. DasMilitär hat weder bei den Kindern, noch bei den erwachsenen Schützen irgendwelchen Einfluss.
Im Gegenteil: die Schützen haben als einzige bürgerliche Vereinigung die Jahrhunderte erfolgreich überstanden, weil sie humanes Gedankengut in sich tragen, dieses leben und sich der Solidargemeinschaft (ohne militärische Hintergründe) verpflichtet fühlen. (Anm.: Die Schützen waren an den Demokratiebewegungen des mittleren 19. Jahrhunderts maßgeblich beteiligt - siehe „Am Anfang stand der Schutz“)).Sie behaupten: „ab 1933 passten Schützen sich sehr schnell dem nationalsozialistischen System an und schlossen freiwillig bereits 1933 jüdische Mitbürger aus den Schützenvereinen aus“
Unwissenheit oder bewusste Verdrehung geschichtlicher Ereignisse?
Hier werden Tatsachen vollkommen verdreht: Nach derMachtübernahme des NS Regimes übernahm der Reichssportbund nach dem „Führer – Führung Prinzip“ die Führung ALLER Vereine. Angefangen vom Sport-, über Kaninchenzüchter- bis hin zum Schützenvereinen. Dieses kam einer Entmachtung gleich.
Die Vereine mussten sich dem Regime und seinen Vorgaben unterwerfen und / oder wurden verboten / verfolgt.Die Bruderschaften versuchten als „religiöser Verband“ weiter zu agieren. Dieses wurde ebenfalls untersagt.
Die Vereine jener Zeit waren entmachtet. Dieses betrifft auch den „freiwilligen Ausschluss“ jüdischer Bürger, der keineswegs freiwillig war.
Die Geschichte belegt, dass es bei den Schützenvereinen im Münsterland, aber auch im Sauerland, viele Schützen gab, die jüdische Verfolgte versteckten und sich im Widerstand organisierten.
Sie behaupten, dass aus diesem Grund nach 1945 die Schützenvereine durch die Alliierten in Deutschland verboten waren…
Vollkommen falsch! Verboten waren nach Kriegsende Feuerwaffen, nicht die Schützenvereine.
Zwar mussten alle Bürger (also auch Schützen) den Vorgang der Entnazifizierung durchlaufen, aber so durften die Schützen schon recht schnell wieder ihre Vereine neu beleben und auch Schützenfeste feiern (in Bilk 1946).
Es erstaunt schon sehr, dass Sie in Ihren Stellungnahmen mit Fakten argumentieren, die in jedem Geschichts-Schulbuch widerlegt werden . Sie behaupten:
Eine sinnvolle öffentliche Förderung des Schützenwesens können Sie nicht erkennen. Es gibt andere Formen des nachbarschaftlichen Engagements, der Traditionspflege, der Integration und Freizeitgestaltung, die förderungswürdig sind.
Neben Jugendarbeit, Altenpflege, Betreuung von Senioren, aktive und finanzielle Hilfe für soziale Projekte und Bedürftige, der Pflege von human orientierten Umgangsformen und vieles mehr, spült das Schützenwesen eine Wertschöpfung von rund 72 Millionen Euro in Richtung Allgemeinwohl. In Düsseldorf sind es zig Millionen Euro die durch die, von Schützen organisierte „Größte Kirmes am Rhein“, in die Stadtkasse fließen.
Ich möchte mich dem Wunsch von Torsten Petersen (WIR – Oberbilk) anschließen:
Laut Ihren Internetseiten steht Ihre Partei für Alternativen, für eine bessere Zukunft, für Demokratie, für unterschiedliche Biografien und Weltanschauungen. Sie halten am alten Menschheitstraum fest, dass eine bessere Welt möglich ist. So der 1.Absatz Ihres Parteibuchs.
Abgesehen von der Tatsache, dass auch wir im Schützenverein für die gleichen Themen einstehen, möchte ich Sie öffentlich fragen, was Ihre Partei (ähnlich den Schützen) in den letzten Jahren aktiv zum Allgemeinwohl beigetragen hat?
Was bitte berechtigt Sie, über die vielseitige Arbeit der Schützen und Ihr ehrenamtliches Engagement so zu urteilen?
Ihre Stellungnahmen weisen nicht annähernd die Toleranz aus, die Sie von uns erwarten. Erkennbar sind nur Beleidigung, Diskriminierung und Hetze.
Glauben Sie wirklich,dass Sie auf diese Weise Ihr Ziel einer besseren Welt erreichen? Dann darf ich Ihnen sagen, dass wir in der internationalen Familie der Schützen deutlich weiter sind.
Das, was Sie als Zukunftswunsch ideologisieren, funktioniert bei uns mit über einer Million europäischer Schützen bereits sehr gut, mit Alt und Jung, mit Männern, Frauen und auch begeisterten Kindern, mit Andersgläubigen und Andersfarbigen. Vielleicht sollten Sie schnellstmöglich Ihr Parteibuch wegwerfen und in einen Schützenverein eintreten.
Dort können Sie erleben, wovon Sie in Ihrem Parteiprogramm reden…ein Miteinander, mit Respekt und Toleranz. Sehr schade dassdies in Ihren Taten nicht zum Ausdruck kommt. Damit Sie künftig wissen, wovon Sie reden, hier das Manifest SCHÜTZEN IM 3.JAHRTAUSEND
Besonders den Bereich Sport sollten Sie sich einmal zu Gemüte führen, um zwischen Sport und Militär unterscheiden zu können.
Mit besten Grüßen
Rene Krombholz
Chefredakteur und Betreiber www.schützenwesen.eu
Öffentlichkeitsarbeit Bezirk 041 Düsseldorf im RSB
Öffentlichkeitsarbeit St.Sebastianus Schützenverein Düsseldorf Bilk 1445 eV
Ritter in der Ritterschaft
vom Hl.Sebastianus in Europa / Europäische Gemeinschaft historischer Schützen
Mitglied