An die Delegierten der Plenarversammlung und die Mitglieder der Ritterschaft vom Heiligen Sebastianus in Europa
in unseren Weihnachtsgrüßen des letzten Jahres hatten wir der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass in 2021 alles ein bisschen besser und wieder normal verlaufen könnte. Diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt. Das zweite Jahr in Folge mussten wieder fast alle großen und wichtigen Schützenveranstaltungen ausfallen. Und jetzt im zweiten Corona-Winter packt uns das Virus noch einmal hart an. Mit immer neuen Mutationen und Varianten versucht das Virus, den Gesundheitsschutz der Menschen zu umgehen.
Wieder ist viel Leid über die Menschen gekommen, deren Angehörige an dieser tückischen Krankheit gestorben sind. Und damit nicht genug, scheint auch unsere Erde nicht länger gewillt zu sein, sich widerstandslos zerstören zu lassen. Überschwemmungen im Sommer in Deutschland, Belgien und den Niederlanden haben viele Opfer gefordert und große Vermögenswerte zerstört. Die jüngsten Tornados in Amerika haben Verwüstungen angerichtet, wie man sie sich kaum schlimmer vorstellen kann. Mehrere Vulkanausbrüche auf der Erde geben auch Anlass zur Sorge um die Menschen, die in der Nähe der Vulkane leben. Dazu sind auf der Erde große Flüchtlingsströme unterwegs auf der Suche nach Geborgenheit und Sicherheit. Politische Hasardeure in einigen Ecken der Welt und gar nicht weit von uns zündeln am Weltfrieden und schrecken auch nicht davor zurück, wehrlose Menschen als Waffen in politischer Auseinandersetzung zu benutzen.
Man könnte glauben der Irrsinn bricht sich Bahn in dieser Welt. Da macht es Sinn, in der Adventszeit inne zu halten und darüber nachzudenken, worauf es für uns Schützen ankommt. Wir können nicht alle Probleme dieser Welt lösen. Wir können aber Vorbild sein und immerwieder darauf verweisen, was uns zusammenhält, was uns Hoffnung gibt und worauf es ankommt. Es kommt darauf an, mit Zuversicht und Gottvertrauen die Probleme, die uns Angst machen können, zu benennen und dafür zu kämpfen und gemeinsam daran zu arbeiten, diese Welt nicht dem Virus zu überlassen, die Zerstörung unserer Umwelt und Lebensgrundlagen zu beenden und allen Despoten, Autokraten und Diktatoren deutlich zu machen, dass die Würde des Menschen unantastbar ist und jeder Mensch das Recht hat, in Frieden und Freiheit sein persönliches Lebensglück zu suchen. „Gottvertrauen“ und „gemeinsam“ sind dabei die Schlüsselworte. Sie machen deutlich, dass niemand für sich alleine steht und der Glaube an Gott Zuversicht gibt, aber auch das Handeln bestimmt. Wer die Schöpfung Gottes bewahren will, ist aufgerufen, seine ganze Kraft dafür einzusetzen.
Jesus Christus, dessen Geburtstag wir an Weihnachten feiern, hat sich nicht nur mit ganzer Kraft für uns Menschen eigesetzt, er hat sein Leben für uns gegeben. Wir müssen nicht Gleiches mit Gleichem vergelten, aber die Hingabe Jesu verlangt auch von uns, alles in unserer Kraft Stehende zu tun, was den Menschen und der Welt dient und uns Gott näherbringt: Wie heißt es doch: „Zum Lob Gottes und den Menschen zum Wohlgefallen!“
In diesem Sinne wünscht Ihnen und Euch das Präsidium der EGS ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2022, das uns vielleicht doch wieder ein wenig zur Normalität führt.
Karl von Habsburg-Lothringen
Charles-Louis Prinz von Merode
Peter-Olaf Hoffmann
Louis Litjens
Horst Thoren
Jos Verbeeten
Andrzej Wegner