Gestrig
Veraltetes Denken wird den Schützen oft vorgeworfen weil sie zu Werten stehen, die (angeblich) nicht mehr in die heutige Zeit passen. Dieses sind meist Werte, die ein soziales und konstruktives Miteinander in der Gesellschaft ermöglichen und dazu geführt haben, dass die Schützen Krisen, Kriege und die verschiedensten Staatsformen seit Jahrhunderten erfolgreich überstanden haben.
Auch für die Zukunft werden wir Werte und Richtlinien für ein gutes Miteinander brauchen. Wer hier widerspricht muss sich die Frage gefallen lassen, wie weit eine Gesellschaft ohne Werte als wertvoll bezeichnet werden kann.
Nationalistisch
Vielen Menschen ist der Unterschied zwischen Nationalismus und Patriotismus unbekannt. Der Patriot lieb sein Heimatland, sieht aber im Gegensatz zum Nationalisten andere Menschen, Länder und Kulturen als gleichwertig und gleichberechtigt an. .
Dieses ist im Schützenwesen Normalität. Die Schützenvereine und Verbände arbeiten aktiv Länder- und Verbandsübergreifend zusammen. Hier hat sich das zusammen wachsen Europas durch die Menschen (statt durch Politik) längst vollzogen.
Schützen sind international durch die europäische Gemeinschaft historischer Schützen verbunden, wobei man die spezifischen Eigenheiten und Arten des Brauchtums bestehen lässt. Schützen lieben ihre Heimat - die ist dort, wo ihre Kinder eine gute Zukunft haben!
Alt
Alte Männer mit dicken Bierbäuchen, auch das ist ein Bild über Schützen.
Aus zweierlei Gründen sogar oft richtig.
Zum Einen bestehen in den Großstädten und Ballungsgebieten durch das bestehende Überangebot große Nachwuchssorgen (so wie in anderen Brauchtumsvereinen auch).
Zum anderen ist es tendenziell ohnehin so, dass Jugend anderen Interessen (als die im Schützenverein gelebten) vorzieht.
Nichts desto trotz gibt es eine große Vielzahl von Kindern und Jugendlichen, die im Schützenwesen aktiv sind. In ländlichen Gebieten und Hochburgen des Schützenwesens ist diese Zahlen der Teilnehmer naturgemäß größer.
Frauenfeindlich
Schützen gelten - durch die auch heute noch zum Teil erfolgte Ausgrenzung der Frauen - als Frauenfeindlich.
Die Begründung, dieses wäre historisch bedingt, ist falsch!
Frauen waren seit den Ursprungzeiten sehr wohl in den Schuetzengilden vertreten und haben immer den Männern zur Seite gestanden.
Heute gibt es sogar Frauenkompanien und Schützenköniginnen, die beispielsweise beim Königinnentag des BHDS ihre eigene, besondere Würdigung erfahren, ein Tag der einzig den Frauen und Schützenköniginnen gewidmet ist.
Alkoholfreundlich
Natürlich wird im Schützenverein auch gefeiert, genau wie in allen anderen Vereinen und Gemeinschaften auch, wird hierbei auch Alkohol getrunken.
Dies hat Tradition: in den früheren Königshäusern und Monarchien galt es als Beleidigung bei einer Tafel den Trunk (das anstoßen oder zuprosten) zu verweigern. Auch heute ist es noch üblich, zum Abschluss erfolgreicher Verhandlungen ein Bankett (auch mit dem Konsum alkoholischer Getränke) abzuhalten.
Fremdenfeindlich
Durch die jüngsten Diskussionen um einen andersgläubigen Schützenkönig wurde den Schützen Fremdenfeindlichkeit vorgeworfen. Da es sich in diesem Fall aber um eine der katholischen Kirche streng zugehörige Bruderschaft handelte, konnte gar nicht anders entschieden werden.
Es gibt unzählige Bürgerschützenvereine, die keiner Konfession zugehörig sind und in deren Reihen sich zahlreiche Andersgläubige wie auch Andersfarbige Schützen befinden.
Konservativ
Schützen sind konservativ so sagt man.
Zugegeben, sie stehen wohl eher in der Mitte der Gesellschaft, als auf der modernen Seite.
Bei Werbestrategen gilt diese Verbrauchergruppe als nachhaltig, werte und qualitätsorientiert, beständig.
Ja, Schützen sind werteorientiert und halten diese Werte im Umgang mit ihrer Gemeinschaft aufrecht.
Was aber auch bedeutet, dass sie sich nicht jedem MainStream anschließen.
Politisch agieren Sie neutral und haben sich niemals vereinnahmen lassen.
