Schützen leisten Schützenhilfe
Kinder
Schützenverein und Kinder ist für viele Außenstehende gleichbedeutend mit Kinder und Waffen. Dem ist nicht so!
Kinder dürfen allein schon aus Gründen des Waffenrechts überhaupt nicht mit Diesen in Verbindung kommen. Wobei Kinder sehr wohl auch Ihre Majestät haben. Diese werden mittels Geschicklichkeitsspiele ermittelt.
Der größere Nachwuchs wird mit Lichtgewehren (ungefährliche Lasertechnik) an den Schießsport herangeführt. Auch hierzu gibt es strengste Auflagen. Zudem müssen speziell für die Jugendarbeit ausgebildete Trainer diesen Unterricht durchführen. Trainiert werden hierbei Zielsetzung, Ausdauer, Feinmotorik, Körperbeherrschung und Disziplin .
Fast noch wichtiger sind aber die so genannten Softkills: Kinder und Jugendliche lernen soziales Verhalten, einen guten und respektvollen Umgang untereinander, aber auch Hilfsbereitschaft und gegenseitige Unterstützung.
Schützen machen die Kinder stark.
Rumgeballer
Das größte Vorurteil, und wohl der Boulevardpresse zuzuschreiben, ist das angebliche Rum-geballer auf den Schießständen. Erst kürzlich las man im Onlinemagazin einer großen deutschen Zeitung von den „Kalaschnikow-Partys der Schützen“.
Es ist erstaunlich, wie anerkannt Biathlon in der Öffentlichkeit ist. Die Sportler mit ihrer Leistung, ihrer Disziplin und den technisch versierten Sportgeräten (Gewehren) finden viele Zuschauer.In der Öffentlichkeit überhaupt nicht angekommen ist die Tatsache, dass es auf den Schießständen der Schützenvereine oft noch disziplinierter zugeht und sogar noch schärfere Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen gültig sind. Wir haben in Deutschland eines der schärfsten Waffengesetze in dieser Welt.
Militärisch
Männer die Soldaten spielen - ist es so? Ebenso wie Sportvereine, Firmen oder andere Gemeinschaften geben sich Schützen durch ein gemeinsames Äußeres als zugehörig zu erkennen: die Uniform.
Manche Menschen belächeln das, andere kritisieren. Auf die Frage, wie Schützen sich denn zu kleiden hätten, weiß aber keiner eine Antwort. Wenn die Mitglieder des Sommerbrauchtums in Badehosen durch die Städte marschiert würden, wäre es ja wohl auch nicht richtig!
Gleichschritt bei Marschmusik
Wer schon einmal versucht hat , mit einer größeren Gruppe Menschen eine längere Wegstrecke gemeinsam zurückzulegen, wird den Vorteil des Gleichmarsches erkannt haben.
Das ist ergonomisch: jeder in einer (Wander )Gruppe fällt nach einer Wegstrecke automatisch in den gleichen Tritt wie die Mitläufer.
Letztlich sind Schützenvereine (zumindest zum Teil)) Abkömmlinge der Bürgerwehren des Mittelalters, und somit auch (heute wie damals) leicht militärisch organisiert.
Heterosexuell
Konträr der Tatsache, dass Schützenverein auch heute noch vielfach reine Männervereine sind, werden sie oft als schwulenfeindlich betrachtet und manch Einer ist der Meinung: Schwule dürften hier kein Mitglied sein.
Fakt ist: Schützen sind ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Und somit dürften ziemlich alle Facetten unseres menschlichen Daseins vertreten sein. Wer will schon wissen , was sich hinter der egalisierenden Uniform verbirgt? Da Schützen aus allen Teilen der Gesellschaft kommen, werden hier wie dort bestimmte Themen nicht immer einstimmig diskutiert.
Abgesehen davon gibt es inzwischen auch die ersten Schwulen und Lesben Schützenvereine. Dass sich rein kirchlich orientierte Bruderschaften hier etwas schwerer tun, liegt in der Natur der Sache.
Gestrig
Veraltetes Denken wird den Schützen oft vorgeworfen weil sie zu Werten stehen, die (angeblich) nicht mehr in die heutige Zeit passen. Dieses sind meist Werte, die ein soziales und konstruktives Miteinander in der Gesellschaft ermöglichen und dazu geführt haben, dass die Schützen Krisen, Kriege und die verschiedensten Staatsformen seit Jahrhunderten erfolgreich überstanden haben.
Auch für die Zukunft werden wir Werte und Richtlinien für ein gutes Miteinander brauchen. Wer hier widerspricht muss sich die Frage gefallen lassen, wie weit eine Gesellschaft ohne Werte als wertvoll bezeichnet werden kann.
Nationalistisch
Vielen Menschen ist der Unterschied zwischen Nationalismus und Patriotismus unbekannt. Der Patriot lieb sein Heimatland, sieht aber im Gegensatz zum Nationalisten andere Menschen, Länder und Kulturen als gleichwertig und gleichberechtigt an. .
Dieses ist im Schützenwesen Normalität. Die Schützenvereine und Verbände arbeiten aktiv Länder- und Verbandsübergreifend zusammen. Hier hat sich das zusammen wachsen Europas durch die Menschen (statt durch Politik) längst vollzogen.
Schützen sind international durch die europäische Gemeinschaft historischer Schützen verbunden, wobei man die spezifischen Eigenheiten und Arten des Brauchtums bestehen lässt. Schützen lieben ihre Heimat - die ist dort, wo ihre Kinder eine gute Zukunft haben!
Alt
Alte Männer mit dicken Bierbäuchen, auch das ist ein Bild über Schützen.
Aus zweierlei Gründen sogar oft richtig.
Zum Einen bestehen in den Großstädten und Ballungsgebieten durch das bestehende Überangebot große Nachwuchssorgen (so wie in anderen Brauchtumsvereinen auch).
Zum anderen ist es tendenziell ohnehin so, dass Jugend anderen Interessen (als die im Schützenverein gelebten) vorzieht.
Nichts desto trotz gibt es eine große Vielzahl von Kindern und Jugendlichen, die im Schützenwesen aktiv sind. In ländlichen Gebieten und Hochburgen des Schützenwesens ist diese Zahlen der Teilnehmer naturgemäß größer.
Frauenfeindlich
Schützen gelten - durch die auch heute noch zum Teil erfolgte Ausgrenzung der Frauen - als Frauenfeindlich.
Die Begründung, dieses wäre historisch bedingt, ist falsch!
Frauen waren seit den Ursprungzeiten sehr wohl in den Schuetzengilden vertreten und haben immer den Männern zur Seite gestanden.
Heute gibt es sogar Frauenkompanien und Schützenköniginnen, die beispielsweise beim Königinnentag des BHDS ihre eigene, besondere Würdigung erfahren, ein Tag der einzig den Frauen und Schützenköniginnen gewidmet ist.
Alkoholfreundlich
Natürlich wird im Schützenverein auch gefeiert, genau wie in allen anderen Vereinen und Gemeinschaften auch, wird hierbei auch Alkohol getrunken.
Dies hat Tradition: in den früheren Königshäusern und Monarchien galt es als Beleidigung bei einer Tafel den Trunk (das anstoßen oder zuprosten) zu verweigern. Auch heute ist es noch üblich, zum Abschluss erfolgreicher Verhandlungen ein Bankett (auch mit dem Konsum alkoholischer Getränke) abzuhalten.